Beide Daten haben sich ins us-amerikanische kollektive Gedächtnis gewissermaßen eingebrannt. Das erste Datum, nine eleven, markiert im Jahre 2001 mit Symbolcharakter den Angriff auf die westliche Welt, repräsentiert durch die Twintowers in New York, welche durch zwei Flugzeuge direkt getroffen wurden und in der Folge einstürzten. Weshalb das dritte Gebäude, World Trade Center Nummer 7, auch einstürzte, ist bis heute immer noch etwas rätselhaft.
Das andere Datum, eleven nine, markiert im Jahr 2016 die Wahl eines neuen US-Präsidenten, nämlich des Donald Trump. Mit ihm verbinden sich für gewisse Bevölkerungsgruppen der USA und auch darüber hinaus Hoffnungen, er werde die Globalisierung stoppen, die Grenzen schließen, Ausländer ausweisen und Muslime stigmatisieren. Auch in Europa freuen sich rechte Gruppierungen über seinen Wahlsieg. Zudem ist problematisch, dass Donald Trump offenbar über keinerlei politische Erfahrung verfügt, dafür jedoch ein leicht erhitzbares Temperament besitzt und künftig auch die Codes für die amerikanischen Atomwaffen. Zudem gehört er zu denjenigen Multimillionären, als deren primäres und originäres Anliegen man eigentlich nicht vermuten würde, dass sie sich um eine vom Abstieg bedrohte Mittelschicht wirklich kümmern wollten. Wenngleich Trump dies und andere abenteuerliche Dinge im Wahlkampf behauptete. Erstaunlich ist auch, dass er als designierter US-Präsident und zugleich Großunternehmer weiterhin seine unternehmerischen Geschäfte tätigen darf.
Beide Daten markieren also Wendepunkte in der amerikanischen Geschichte. Das erste Datum galt als Angriff auf die Demokratie, bei dem zweiten wird dies ebenfalls befürchtet. Deshalb mag man dann doch inbrünstig hoffen, es möge sich hier nur um einen zufälligen Zahlendreher ohne jede Bedeutung für die Zukunft handeln.
11/9 ist für das deutsche historische Gedächtnis ein wichtiges Datum: Reichspogromnacht 1938 und Fall der Berliner Mauer 1989. Auch darüber könnte man philosophieren.
Oh, danke! Hatte ich gar nicht dran gedacht. In diesem Fall ein großes Übel 1938, und 1989 ein großer Schritt in die Freiheit. Möge es bei den beiden Daten, die ich da geschrieben hatte, auch so konträr sein. Wenngleich ja allgemein eher nichts allzu positives erwartet wird.
Bis zu diesem 9.11. dachte ich immer, der 9.11.89 sei das positive Gegenüber gewesen von 9/11. Jetzt ist das Datum wieder mehr belastet.
Ja, zweimal negativ belastet, einmal mit negativer Erwartung (Trump) und einmal positiv. Wäre ja schön, wenn sich ein Gleichgewicht einstellen würde, zweimal negativ, dafür aber zweimal positiv. Dann müsste Trump aber eine 180° Wendung im Vergleich zu seiner Wahlkampfrhetorik hinlegen. Ob man sich so ändern kann?
Oder es passiert an irgend einem 9.11. wiedermal etwas Positives. Auf das andere hoffe ich weniger.
Nun ja, würde man also dieser Zahlenmystik dann folgen wollen, wäre das Verhältnis 3 zu 1. Man darf gespannt sein, wann dann mal wieder ein positives Erlebnis eintritt. Sieht fast so aus, als würde das noch ein bisschen dauern.
Um die Zahlenmystik etwas weiter zu spinnen, könnte man sich überlegen, wann Aleppo denn fällt. 9 und 11 ergibt ja 20. Falls im Dezember, wäre es dieser Logik nach am 8. Denn 8 und 12 wären ja wieder 20. Aber das wäre dann schon ziemlich viel Zufall. Ganz zu schweigen von dem Drama um die ganzen unschuldigen Menschen in Aleppo. Grauenvoll.
So im Großen und Ganzen war ich noch nie ein Zahlenmystik und bin es wohl auch nicht. Wenngleich doch die Neuner und Elfer oben seltsam anmuten, in der Tat.