Am Beten halten sogar viele von denen fest, die sich von der Kirche längst verabschiedet haben. – Es gibt nicht viel, was heute noch peinlich ist. Der Satz »Ich bete« gehört dazu. Er zieht scheele Blicke nach sich und den Verdacht, auch sonst nicht ganz von dieser Welt zu sein. Beten ist eine Zumutung für alle, die es nicht tun: Solange Glauben als eine Ansichtssache unter vielen daherkommt, vermeidet er gesellschaftlichen Anstoß. Doch wer betet, bekennt sich – und provoziert Fragen einer säkularen Welt: Muss das sein? Und wozu? Aber eine Zumutung ist das Bekenntnis zum Beten auch für den, der es tut: Sogar den meisten Christen fällt es leichter, über Sex zu reden als über das Beten. > mehr. foto:lel4nd,flickr.com