Nach einem Bericht des Chefredakteurs der römisch-katholischen Zeitung “Catholic Harald”, Damian Thompsen, auf seinem Weblog, würde derzeit eine Massenkonversion von Anglikanischen Christinnen und Christen in die Römisch-Katholische Kirche geplant (vgl. “C of E bishop will lead Anglicans to Rome“). Anführer dieser Bewegung seien die beiden “Flying Bishops” der anglikanischen Kirchenprovinz Canterbury, Andrew Burnham (Bischof von Ebbsfleet) sowie Keith Newton (Bischof von Richborough). Hintergrund ist der Entschluß der Kirche von England auf ihrer Generalsynode, zukünftig auch Frauen als Bischöfinnen zuzulassen (vgl. “Demnächst: Bischöfinnen in der Kirche von England“).
Die “fliegenden Bischöfe” wurden Anfang der 90er Jahre nach der Einführung anglikanischer Priesterinnen ernannt, um sich um jene Gläubigen zu kümmern, die mit diesem Schritt nicht einverstanden waren. Die beiden Bischöfe hätten den Papst und die römisch-katholischen Bischöfe Englands um eine “großherzige Geste” gebeten, damit sie eine anglikanische Massenkonversion zur Kirche von England erlauben. Angeblich habe es auch schon entsprechende Gespräche mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, William Kardinal Levada, und mit dem Präsidenten des Vatikanischen Rates zur Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper gegeben.
Entsprechende Gerüchte hatte es bereits im Zusammenhang mit der so genannten “Globalen Anglikanischen Zukunftskonferenz” gegeben, zu welcher sich Ende Juni rund 1.100 konservativ-traditionalistische Anglikaner in Jerusalem zusammengefunden hatten (vgl. “Droht Spaltung bei den Anglikanern?“). Aber ich hoffe sehr, dass es sich hier “nur” um eine provokative Zeitungsente handelt. Denn eine solche Massenkonversion dürfte das ökumenische Klima wesentlich mehr belasten, als es bezüglich des Beschlusses der Kirche von England von Seiten der römisch-katholischen Kirche behauptet worden ist.
foto: mike-europe – Quelle: http://www.flickr.de
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