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Kaiser*innen-Schmarrn

Als Herr Samsa eines Morgens in seinem Bett erwachte, fühlte er sich sprachlich dergestalt verwandelt, dass er nur noch gendergerechte Sprache verwenden konnte.

Für ihn war das prinzipiell okay und er vermutete auch gleich, woher das kommen könnte, weil er doch als politisch versierter Mensch öfters bereits gendergerechte Ausdrücke verwendet hatte wie beispielsweise das Bundeskanzler*innen-Amt oder Bürgermeister*innen-Kandidat*innen.

An diesem Tag war Herr Samsa irgendwo in der tiefen Provinz unterwegs und hätte unter normalen Umständen einen Kaiserschmarrn in einer Gaststätte geordert, doch heute musste es aufgrund seiner sprachlichen Neuausrichtung ein Kaiser*innen-Schmarrn werden.

Den Kaiser*innen-Schmarrn erhielt er nicht, stattdessen erhielt er Hausverbot.

Dessen unbekümmert hielt er dennoch an seinem schon seit längerem verfolgten Vorhaben fest – weil er sich ja mit Kaiser*innen-Schmarrn recht gut auskannte- , weitere seiner bekannten Kaiser*innen-Schmarrn-Restaurant-Führer*innen im Eigenverlag herauszugeben.

Denn Leser*innen wie auch Lesende und Gourmet*innen lieben seine/ihre Kaiser*innen-Schmarrn-Restaurant-Führer*innen.

Ursprünglich hatte Herr*Frau Samsa international Bekanntheit erlangt durch seine*ihre raffiniert interpretierten Gerichte. So hat sie*er beispielsweise Wiener*innen-Schnitzeln, Zigeuner*innen-Schnitzeln und Jäger*innen-Schnitzeln geschmacklich eine ganz neue Note gegeben.

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