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Heiko Maas hat „eigentlich“ kein Verständnis

Im Rahmen des G20 Gipfels in Osaka sprach der deutsche Außenminister Heiko Maas mit dem türkischen Chefdiplomaten Cavusoglu.

Es ging darum, dass vor kurzem in Ankara ein Anwalt der Deutschen Botschaft von türkischer Seite aus verhaftet worden war. Vermutlich hatte der Anwalt sensible Daten von Asylbewerbern aus der Türkei bei sich, die nun wohl in den Händen türkischer Behörden sind. Eine ganze Menge von Deutschen sitzen mittlerweile in türkischen Gefängnissen in Haft, was aus deutscher und rechtsstaatlicher Sicht nicht unbedingt nachvollziehbar ist.

Heiko Maas sagte:  „Ich habe ihm noch einmal gesagt, dass wir eigentlich kein Verständnis dafür haben“.

Das Wort „eigentlich“ stört ein bisschen.

Hat die die Bundesregierung nun Verständnis dafür oder nicht? Oder eigentlich schon, andererseits aber auch nicht? Oder eigentlich nur ein bisschen?

Von Reisen in die Türkei wird man wohl noch über Jahre oder vielleicht sogar Jahrzehnte hinweg absehen müssen, auch wenn das Land hübsch, die Leute freundlich und die Preise im Keller sind. Aber es könnte nach wie vor gut sein, dass man, wenn man irgendwo in einem Netzwerk einmal falsch geklickt hat, dann einen sehr langen Urlaub auf türkische Staatskosten verbringen müsste. Das muss ja nicht sein. Und sollte man aber doch einmal in diese unangenehme Situation kommen, kann man ja davon ausgehen, dass die Bundesregierung sich für einen einsetzen wird. Eigentlich.

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