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Propaganda: wie Putin vermutlich einen Angriffskrieg legitimieren will

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Stelle unerfüllbare Forderungen und behaupte dann, der Gegner habe sie nicht erfüllen wollen und deswegen müsse man nun in ein fremdes Land militärisch einmarschieren. Man selber wolle ja den Frieden, aber der Gegner lasse einem ja keine Wahl.

So bereitet es gerade der russische Präsident und Kremlchef Putin vor.

Diejenigen Staaten, die nach dem Zerfall und der Auflösung der Sowjetunion der NATO beigetreten sind, um sich vor russischen Übergriffen zu schützen, sollten bitte wieder unbewaffnet werden, sodass sie potentiell eine leichte Beute für Putin wären. Generell sollten auch die atomaren Waffen aus der EU abgezogen werden, während Russland seine atomaren Waffen behalten möchte. Und generell solle die NATO nicht an der Grenze aufrüsten, wohingegen Putin an an der Nord- und Süd-Grenze der Ukraine massiv aufgerüstet hat und die Ukraine somit militärisch im Würgegriff hält, was ja in der Folge erst die Verstärkung der NATO-Truppen an der Ostflanke der EU und ein paar Waffenlieferungen an die Ukraine hervorgerufen hat. Und die von Russland eroberte Ostukraine, der Donbass, solle einen Sonderstatus erhalten. Die von Russland eroberte Krim solle natürlich auch russisch sein.

Zu deutsch, Putin behauptet, Russland, größte Atommacht der Welt, fühle sich von dem Verteidigungsbündnis NATO bedroht, was falsch ist, wohingegen Russland die Ukraine aber tatsächlich massiv bedroht und gewissermaßen in Geiselhaft nimmt. Die NATO-Länder sollten die Waffen strecken, Russland will aber bis unter die Zähne bewaffnet bleiben. Freie Länder sollten also nicht mehr frei sein, sondern sich von ihrer Freiheit und demokratischen Selbstbestimmung verabschieden und Vasallenstaaten Russlands werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Mit dieser konstruierten Sicht könnte Putin vermutlich seiner Ansicht nach in Russland einen Angriffskrieg auf die Ukraine rechtfertigen. Zumindest geht die Propaganda in diese Richtung. Zwar bekommen Menschen in Russland fast ausschließlich diese Propaganda Putins mit, weil es in Russland praktisch keine freie Presse mehr gibt, insgesamt scheinen die Menschen dort aber tendenziell eher kriegsmüde zu sein, wenngleich sie sich trotzdem bei einem russischen Angriff auf die Ukraine wohl doch erstmal für einige Zeit hinter Putin scharen würden.

Putin, der selbsternannte russische kriegerische Friedensfürst, der seine Macht jenseits von demokratischen Wahlen bis 2036 in der Verfassung hat festschreiben lassen, möchte offensichtlich im Alter noch seinen Lebenstraum erfüllt wissen: die Wiederauferstehung der UdSSR. Und sollte er dann irgendwann lebenssatt im Alter sterben, dann wären wahrscheinlich, sofern Russland nun die Ukraine angreifen würde, im Vorfeld schon tausende Soldaten auf allen Seiten und tausende Menschen in der Zivilbevölkerung gestorben, nur damit die UdSSR wieder aufersteht, die man dann sofort von innen heraus wieder demontieren würde, weil die Menschen nämlich die Freiheit lieben, nicht Putins russischen Zwang.

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