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Die Corona-Neuinfektionen steigen, aber man träumt von ganz normaler Schule nach den Sommerferien

Es gab Zeiten in Deutschland, wo die Zahl der Neuinfektionen bei etwa 200 oder 300 am Tag lag, nun sind es aber wieder etwa 900.

Und dann gibt es Leute und Politiker, die glauben, nach den Sommerferien sei alles wieder normal. Dann könne man die Schulen in voller Besetzung wieder starten und alles sei irgendwie gut, weil ja die Sommerferien dazwischen gelegen hätten.

Nun ist es aber so, wie ich vorhin in den Nachrichten von einem Sprecher des Lehrerverbandes hörte, dass in vielen Schulen die Fenster ab dem ersten Stockwerk gar nicht geöffnet werden können, weil dort eventuell Schüler herausfallen könnten. Absturzsicherung.

In vielen Schulen kann man also offensichtlich Gänge und Treppenhäuser nicht zuverlässig lüften, also diejenigen öffentlichen Bereiche, durch welche jeder Schüler hindurchgehen muss. Zudem wird mit fortschreitendem Herbst das Wetter immer schlechter und kälter werden, sodass das Lüften irgendwann ohnehin nur noch auf ein Stoßlüften beschränkt sein dürfte, falls dies überhaupt gemacht wird. Denn nicht alle Lehrer reagieren womöglich auf die Gefahren der Pandemie in gleicher Weise.

Gleichzeitig hört man die Vorstellung, Schüler könnten in voller Klassengröße wieder dicht nebeneinander zu zweit an einem Tisch sitzen.

Zwar versucht man mittlerweile, gewisse Kohorten zu trennen, also sicherzustellen, dass beispielsweise die Schüler aus der einen Jahrgangsstufe mit den Schülern aus der anderen Jahrgangsstufe möglichst nicht in Kontakt kommen, indem sie zu verschiedenen Zeiten beispielsweise in die Pause gehen.

Diese Trennung ist sinnvoll, heißt aber, dass der Einzelne trotzdem natürlich weiterhin gefährdet ist. Es erwischt im Falle einer Infektion dann zwar vielleicht nicht die ganze Schule, sondern primär nur viele Schüler aus einer Jahrgangsstufe, allerdings ist es bei weiterführenden Schulen ja so, dass die Lehrer auch in verschiedenen Klassen tätig sind und mehrfach am Tag vor verschiedenen Jahrgangsstufen stehen, sodass dann, wenn ein Lehrer sich in der einen Jahrgangsstufe infizieren sollte, er das Virus natürlich auch gut über verschiedene Jahrgangsstufen verteilen könnte.

Aus all diesen Überlegungen heraus kann man sehen, dass ein normaler Unterricht nach den Sommerferien zwar möglicherweise postuliert wird und auch dem Wunsch vieler Menschen entspricht, aber ob dieser Unterricht tatsächlich normal sein wird, darf einmal dahin gestellt sein.

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