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Über das Schreddern von Küken

In Deutschland, aber auch anderswo in der Welt, werden ja gerne männliche Küken, die geschlüpft sind, gleich wieder getötet oder auch zerhexelt und geschreddert.

Der Grund ist, dass sie dummerweise keine Eier legen und somit für einen Mastbetrieb nicht so lukrativ sind, andererseits zudem auch weniger Fleisch als Hennen geben.

Tierschützer weisen darauf hin, dass es nicht unbedingt der Würde des Tieres entspricht, wenn man es tötet, nur weil man gerade keine Verwendung für es hat.

In Deutschland ist derzeit auch wieder eine Diskussion darüber entbrannt, ob die Würde des Tieres, auch bei männlichen Küken, den nicht auch gewahrt werden solle und somit also das Schreddern männliche Küken verboten sein sollte.

Ein deutscher Biosupermarkt geht bereits einen etwas verträglicheren Weg und sieht die männlichen Küken als Brüder der weiblichen Küken an, was ja faktisch auch richtig ist. Die männlichen Küken werden bei diesem Supermarkt nicht geschreddert, sondern über einen leicht erhöhten Eierpreis von 5 Cent mitfinanziert.

Vorhin hörte ich die indirekte Wiedergabe eines Sprechers der fleischverarbeitenden Industrie im Radio, der meinte, wenn man die männlichen Küken nicht schreddern würde, habe dies ungeahnte finanzielle Folgen für die fleischverarbeitende Industrie und die Konsumenten.

Mir scheint es jedoch, dass 5 Cent mehr Pro Ei vielleicht nicht eine so ungeahnte Folge ist, wie dort dargestellt wurde.

Ich wüsste auch nicht, wie besagte Sprecher der Fleischindustrie beispielsweise mit seinen alternden Eltern umgehen würde, sobald sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen würden. Schreddern wäre wahrscheinlich keine juristisch wasserdichte Lösung, wenngleich diese sogenannte Lösung ihm sicherlich zweckdienlich erschiene.

Man hört auch, dass die einen Politiker meinen, das Schreddern solle baldmöglichst aufhören und könne höchstens noch einen ganz kurzen Augenblick weitergehen, andere Politiker sind in dieser Hinsicht jedoch recht tiefenentspannt und meinen, das müsse innerhalb der nächsten Jahrhunderte mal gelöst werden, dieses Problem, sofern es denn für irgendwen ein Problem sei. Aus Sicht männlicher Küken ist allerdings dieses sogenannte Problem mindestens ein Ärgernis, wenn nicht vielleicht sogar ein tatsächliches und ernstzunehmendes Problem.

Nun verständigt man sich offenbar auf den goldenen Mittelweg, der aber noch nicht wirklich zur Verfügung steht, sondern in der Experimentierphase ist. Dass nämlich nur noch die Eier weiblicher Küken ausgebrütet werden, die mit männlichen Küken nicht.

Einen anderen Weg geht das Startup-Unternehmen „beyond meat“ aus den USA, das rein vegetarisch hergestelltes Fleischimitat verkauft. Unter anderem gibt es bei Burger King mittlerweile auch einen Burger, der wie Fleisch schmeckt, tatsächlich aber vegetarisch ist. Der also nicht schmeckt wie eine Soja-Pampe, sondern wie Fleisch. Vielleicht wäre das ein Weg der Zukunft.

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