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Atheismus

jg_fichteDie Zeiten ändern sich. Früher war Atheismus ein Verbrechen, dessen man angeklagt werden konnte. So ging es, dem von mir sehr geschätzten, Johann Gottlieb Fichte, den die Atheismusklage einen Lehrstuhl und einige potentielle Jobs kostete. Heute ist es fast umgekehrt: in manchen Berufen muss man vorsichtig sein, wie man sich als Christ outet – mag sein, dass man dann als fanatisch gilt und Ärger bekommt, Atheismus ist da kein Problem.

Fichte schrieb gegen seine Anschuldigungen:

Die Beschuldigung der Gottlosigkeit ruhig ertragen ist selbst eine der ärgsten Gottlosigkeiten. Wer mir sagt, du glaubst an keinen Gott, sagt mir: du bist zu dem, was die Menschheit eigentlich auszeichnet und ihren wahren Unterscheidungscharakter bildet, unfähig; du bist nicht mehr als ein Tier. (von Unruh 1935, S. 63)

Wenn ich es recht erinnere, stiess auch Thomas Morus in Utopia in dieses Horn und erlaubte in seinem fiktiven Land alles an Religionen ausser Atheismus. Es ist merkwürdig, wie sich die Zeiten ändern und ich hoffe wieder auf eine Zeitenwende in der es uns gelingt der Gesellschaft zu zeigen, dass es durchaus kein Erkennungsmerkmal des Christlichen ist, dass es dumm, engherzig, intolerant und irgendwie gefährlich ist.

[das Bild stammt ausnahmsweise nicht von pixelquelle sondern von wikimedia commons, ist damit aber auch garantiert lizenzfrei]
[Quelle]

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6 Kommentare

  1. theolounge

    Gute Gedanken…und darum gehts tatsächlich in unserer derzeitigen Welt. Ich denk, die theolounge kann hier auch ein bischen helfen, dieses Denken zu verändern…

  2. rotegraefin

    Was ist wenn einem eine Äbtissin sagt, dass der eigene Kontakt zu Gott nicht stimmen soll
    und
    ein Mönch ins gleiche Horn tutet: „Ich wollte Dir schon immer mal sagen um Gottes Willen verlieb dich nicht in mich:“

    Wo bleibt die Liebe Gottes?
    Ist diese angebliche gottlose Zeit nicht ein hausgemachtes Übel der Kirchen selber, bzw. deren Vertreter.

    Ich habe regelmäßig mein blaues Wunder erlebt bei sogenannten Christen, wenn ich auf meine Realität aufmerksam gemacht habe.

    Atheismus ist doch nur dort möglich, wo es die irrwitzige Meinung geben kann, dass es einen Ort geben kann wo Gott nicht ist .
    Siehe auch Gott lieben 3 auf diesem Blog.
    Solange eine solche Häresie unter Euch geduldet wird, braucht ihr Euch nicht zu wundern, dass Euch der Wind ins Gesicht bläst..

  3. storch

    da bläst mir dann aber ein wind ins gesicht, den ich nicht heraufbeschworen habe. ich bin ja nicht die kirche, meine gemeinde auch nicht, weder die eine, noch die andere grosskirche.
    wir haben auch gar keine möglichkeit häresie unter uns nicht zu dulden, zumindest nicht wenn du die masse der christichen kirchen und richtungen meinst. wie sollte das gehen?
    und wer wollte das tun? da drehe ich mich doch lieber um das positive, baue gottes reich und mache einen bogen um manches schlechte.

  4. kernberg

    “Ich dank es dem lieben Gott tausendmal, dass er mich zum Atheisten hat werden lassen.”

    Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

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