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Das Buch Exodus und der Auszug aus Ägypten. Eine theologische Einordnung.

Im zweiten Buch Mose, das den Namen Exodus trägt, wird der Auszug des Stammes bzw Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei beschrieben. In folgendem Video können Sie einen guten Überblick über den Aufbau des Buches erhalten.

Der Pharao von Ägypten, der das Volk Israel in Sklaverei hält, bekommt heftigen Gegenwind von Gott, welcher verschiedene Plagen schickt, um den Pharao dazu zu bewegen, die Sklaven in Freiheit zu entlassen. Als der Pharao das nicht macht, kommt irgendwann die vielleicht schrecklichste Plage, nämlich der Tod jeder männlichen Erstgeburt. Die Israeliten schützen sich davor, indem sie das Blut eines geschlachteten Lammes an ihre Türpfosten streichen. Gott hatte dies so an Mose kommuniziert, welcher diese Information dann an sein Volk weitergegeben hatte. Der Engel des Herrn, der die Rache Gottes bringt, zieht dann für vorüber und lässt die in dem jeweiligen Haus befindliche Erstgeburt am Leben.

Ob man diesen Bericht wörtlich nehmen soll, steht natürlich zur Disposition. Im übertragenen Sinne soll er aber aussagen, dass Gott den Schwachen gegen die Starken hilft, welche die Rechte der Schwachen mit Füßen treten. Gott ist einer, der Menschen befreit. Das ist der zentrale Punkt in dieser Geschichte.

Das geschlachtete Lamm, dessen Blut vor dem Engel Gottes schützt, das Passahlamm, wird später im Neuen Testament auch noch mal aufgegriffen werden, um den Tod Jesu zu deuten und zu interpretieren. Denn Jesus wird dann als das Lamm verstanden, dessen Blut die Menschen, die an ihn bzw an Gott glauben, schützt vor einem Gott, der einfach nur gerecht wäre. Wäre Gott nämlich nur gerecht und nicht auch noch gütig und gnädig, sähe es für uns Menschen wahrscheinlich schlecht aus. Denn wer kann schon, ohne schuldig zu werden, durch sein Leben gehen?

Der Gedanke im Neuen Testament ist also der, dass Gott sich als gnädig den Menschen gegenüber zeigt. Martin Luther wird diesen Gedanken aufgreifen und ihn so formulieren, das man allein durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu und allein aufgrund der Gnade Gottes vor Gott bestehen kann und von Gott angenommen ist. Oder einfacher formuliert: glaube daran, dass Gott dich gütig annimmt. Dann bist du schon angenommen. Und dieser Glaube wird dich verändern, in der Art, dass du künftig auch versuchen wirst, mit anderen Menschen anständig umzugehen, selbst, wenn es Dir nicht immer gelingen wird. Aber Gott wird dich trotzdem weiterhin gültig annehmen.

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