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Hänsel und Gretel

Das von den Gebrüdern Grimm veröffentlichte Märchen von Hänsel und Gretel, das sicherlich auf ältere Vorläufer zurückgreift, beinhaltet doch einiges.

Es geht um folgendes:

– eine Patchwork-Familie

– eine böse Stiefmutter und einen Vater, der völlig unter dem Pantoffel steht und der seine Kinder verrät

– um eine Hungersnot, also großes Elend.

– Charakter, den man innerhalb der Krise zeigt oder eben nicht zeigt.

– um die Suche nach Heimat. Hänsel und Gretel legen sich Brotkrumen aus, um wieder nach Hause zu finden.

– und Kannibalismus. Die Einsiedlerin im Wald, die Hexe, will doch tatsächlich die Kinder braten und fressen. Möglicherweise ist der Hintergrund die Hungersnot.

– psychologisch gesehen ums Erwachsenwerden. Hänsel und Gretel befreien sich aus dem Gefängnis der Hexe, indem sie als geschwisterliches Team zusammenarbeiten und diese Gefahr meistern. In der gesamten Situation, dem Ausgesetztwerden im Wald, der Gefahr mit der Hexe und dem Zurückfinden nach Hause wachsen sie innerlich über sich selbst hinaus.

– um ein märchenhaftes und gewissermaßen unrealistisches Ende. Hänsel und Gretel finden schließlich wieder nach Hause zurück zu ihrem Vater, die böse Stiefmutter ist mittlerweile gestorben. Der Vater, der Pantoffelheld, freut sich auch wieder, dass seine Kinder zurück sind und begegnet ihnen nun liebevoll. Vermutlich so lange, bis er wieder eine böse Stiefmutter heiraten wird oder die nächste Krise ins Haus steht, in welcher er dann wieder seine Kinder verraten wird. Oder ist auch er psychologisch über sich hinausgewachsen und hat dazugelernt? Wir wissen es nicht. Das Ende ist offen.

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