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Von Gegenwind und Rückenwind

Kürzlich wollte ich Menschen, die in scheinbar hoffnungsloser Situation waren, Hoffnung zusprechen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich bekam ziemlich viel Gegenwind.

Ja, mit ein wenig Grübeln und Selbstreflektion konnte ich es nachvollziehen, ich hatte es mit dem Holzhammer gemacht. Es war nicht so sensibel, wie es hätte sein sollen. Eigentlich war ich selber schuld. Gut gemeint, schlecht gemacht.

Trotzdem brachte mich das Ganze ins Grübeln. Ich betreibe hier einen Blog, der originär theologisch ausgerichtet ist, auch, wenn er dann eben genauso ethische und gesellschaftliche Themen anspricht. Die christliche Idee hinter diesem Blog ist, den Menschen auf der Welt Hoffnung zuzusprechen.

Gerade ein paar Tagen und vor Weihnachten ist dies auch wieder ein ganz zentraler Gedanke. Denn Gott selber, so feiert man zu Weihnachten, zeigte sich den Menschen, in einem kleinen Kind. Er zeigte sich den Menschen, damit sie ein wenig verstehen, wer er ist, damit sie Hoffnung haben. Damit die Menschen wissen, sie sind geliebt, jeder Mensch ist einzigartig, jeder Mensch ist gebraucht. Und damit die Menschen wissen, es gibt eine Hoffnung auf Existenz über den Tod hinaus, in Gott nämlich.

Diese gute Botschaft nennt man Evangelium. Und dieses Evangelium sollen Christen verkünden, hinaus in alle Welt. So hat es Gott persönlich, der sich in Jesus gezeigt hat, gesagt.

Und das macht mich nun doch wieder versöhnlich und zuversichtlich, sodass ich denke, dieser Blog hat einen Sinn für andere Menschen. Ich habe das heute auf eindrückliche Weise erfahren. Selten, sehr selten, höre ich im privaten Bereich, dass irgendjemand meinen Blog liest. Im Internet tun das viele, aber so persönlich, da höre ich fast nichts.

Heute habe ich es gleich zweimal gehört, aus ganz unterschiedlichen Ecken. Und vorhin, als ich nach einem Essen in der Münchner Innenstadt zu meinem Fahrrad ging, rief mir einer hinterher, ob ich heute Abend zum Abitreffen kommen würde. Es war einer, mit dem ich die Schulzeit geteilt hatte. Und ich denke mir, weil ich in dieser Abigruppe zum Tod eines ehemaligen Schulkollegen, der dann auch noch ein Politiker war, ein paar Gedanken der Hoffnung geteilt hatte, die dieser Schulkamerad wohl auch gelesen hatte, dass es mir wohl nichts geschadet haben dürfte. Sonst hätte er mich nicht so begrüßt vorhin.

Mit diesem Rückenwind nach dem Gegenwind denke ich, es ist richtig und wichtig, den Menschen die frohe Botschaft des Evangeliums weiterzugeben. Gerade jetzt zu Weihnachten, aber eigentlich auch jeden Tag, der jeweiligen Situation angemessen.

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4 Kommentare

  1. G. Wittka

    Ich danke dir gerne für diese Zeilen und möchte dich gerne ermutigen. Als Theologe, Seelsorger und Pastor bin ich der tiefen Überzeugung, dass das Evangelium nur ann glaub-würdig ist, wenn es seine Relevanz für das tägliche und alltägliche Leben entfalten kann. Daher sind gesellschaftliche Themen und Herausforderungen immer auch selbstverständlich Gegenstand theologischer und geistlicher Überlegungen. Ich selber spüre auch da den Gegenwind, wo ich mich als Pastor zu gesellschaftlichen Themen positionierte und auch äußere.
    Doch jene, die uns lieber schweigend haben wollen, scheinen nach meinem Verständnis von der geistreichen Kraft des Evangeliums noch nicht viel bemerkt zu haben.

  2. Reiner

    Ich achte und schätze es sehr, wenn Geistliche klar Stellung beziehen, zu den Herausforderungen unserer Zeit. War u.a. auch ein Grund für mich, vor gut 12 Jahren wieder in die Kirche einzutreten.

    L.G.

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