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Die Türkei und der NATO-Bündnisfall

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, führt die Türkei gerade in einem fremden Land einen Angriffskrieg, nämlich in Syrien. Ein UN-Mandat hat sie dafür meines Wissens nicht.

Sollte dort nun militärischer Widerstand entstehen und zurück in die Türkei ausstrahlen, könnte theoretisch die Türkei den NATO-Bündnisfall ausrufen. Dann müssten andere NATO Länder sie unterstützen.

Keine sonderlich konsensfähige Entwicklung in Europa. Zudem sind etwa hunderttausend Syrerinnen und Syrer aktuell auf der Flucht vor dem türkischen Angriff. Wie war das doch gleich, die Türkei wollte doch eigentlich Europa vor den Flüchtlingen beschützen. Und nun produziert sie selber welche, und zwar in gigantischer Zahl.

Ich gebe an dieser Stelle einmal zu bedenken, dass Kriege in der Regel nicht so schnell und sauber zu beenden sind, wie irgendwelche Militärs oder Präsidenten das öffentlich formulieren und sich das vielleicht sogar selbst vorstellen. Das hat man in Afghanistan gemerkt, zuerst die Russen, dann die USA, mittlerweile auch die Europäer. Das hat man im Irak gemerkt. Das hat man schon früher in Vietnam gemerkt. Und das hat man auch in Syrien gemerkt. Vor diesem Hintergrund gilt es nicht als ein Zeichen unglaublich großer Cleverness, in dieses Wespennest nun noch hinein zu stechen. Das dürfte die Wespen nicht befrieden, ganz im Gegenteil. Ein Einmarsch nach Syrien dürfte vielleicht irgendwann in ferner, ferner Zukunft einmal so eine Art Frieden bringen. Zuerst einmal gibt es aber Krieg. Krieg und Blut und Tod und Verwundung und Trauer. Und Hass. Und Rachegefühle. Denn das ist das Wesen des Krieges, dass er zerstört und Zerstörung bringt über alle, die irgendwie beteiligt sind. Innerlich und manchmal auch äußerlich.

Glücklicherweise haben wir ja für den Fall des Falles noch die große und grenzenlose Weisheit des Herrn Präsidenten Trump in der Hinterhand, falls uns selbst dann gar nichts mehr einfallen sollte.

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