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Sind Blogger Narzissten?

Wenn jemand einen Blog betreibt, so könnte man meinen, macht sie oder er das ja vielleicht nur, um selbst im Mittelpunkt zu stehen. Ist das so?

Wie immer im Leben kann man eigentlich keine generellen Aussagen für alle Leute treffen oder für alle Blogger. Ich glaube aber, dass es Bloggern generell nicht darum geht, selbst in den Mittelpunkt zu treten. Es kann zwar in einem zweiten Schritt schön sein für einen Blogger, wenn er eine gewisse Anzahl von Followern hat, weil das ja heißt, dass auch andere Leute Interesse an den Gedanken haben, die sie oder er da teilt.

Das originäre Interesse eines Bloggers ist aber wohl, sich selbst Gedanken zu machen und diese zu formulieren. Vielleicht desweiteren auch, den ein oder anderen Gedanken mit anderen Menschen zu diskutieren. Und dann als drittes, die Welt vielleicht ein bisschen besser zu machen.

Allerdings ist es so, dass alle möglichen Leute glauben, sie würden die Welt besser machen. Selbst ein Schrecken und Massenmörder wie Adolf Hitler beispielsweise glaubte auf seine Art, irgendwie etwas Richtiges zu tun. Oder ein Stalin. Ein Mussolini. Welch ein fataler Trugschluss, der Millionen Menschen das Leben kostete.

Glücklicherweise wissen wir heute, anders, als das deutsche Volk zu Hitlers Zeiten beispielsweise, dass Hitler komplett falsch lag und dass das, wonach er sich richtete, zutiefst menschenverachtend und rassistisch war.

Was wäre aber die Richtschnur, um zu sagen, jemand, der die Welt besser machen will, tut dies auch in ethisch korrekter Weise?

Aus christlicher Sicht ist es die Ethik Jesu, an der man sich orientieren sollte. Nächstenliebe, Feindesliebe, Gottesliebe, radikaler Pazifismus.

Wer sich an diesen ethischen Prinzipien orientiert, von denen kann man sagen, ja, er möchte die Welt tatsächlich besser machen. Es handelt sich dann auch nicht um einen narzisstischen Blogger, sondern um einen, der nach hohen ethischen Maßstäben strebt. Aber wie schon eingangs gesagt, glaube ich, dass Blogger prinzipiell tendenziell nicht narzisstisch veranlagt sind, sondern ganz andere Motive zum Bloggen haben: sich selbst und die Welt anderen erklären wollen und in eine Diskussion über Welt und Gesellschaft einsteigen.

Nehmen wir die Ethik Jesu als Richtschnur machen wir die Welt besser. Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.

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3 Kommentare

  1. Reiner

    Ein wenig Narzissmus ist, so glaube ich, schon dabei 🙂 Selbst bin ich seit 10 Jahren im Blogland unterwegs, zunächst bei blog.de, dann hier bei wordpress.com und seit 6 Jahren mit meiner eigenen Website, dem Wassertiger.

    Stand am Anfang schnöder Liebeskummer, änderte sich das recht schnell … heute freue ich mich über Gleichgesinnte, Menschen, die an etwas glauben. Menschen, die sich irgendwann so wie ich auf dem Weg gemacht haben, in ein besseres Leben. Menschen, die sich nicht aufgegeben haben, die durch tiefe Krisen gegangen sind und dennoch ihren Mut, ihren Glauben und auch ihren Humor nicht verloren haben.

    Und ja, die 10 Gebote stehen bei mir persönlich noch über dem Grundgesetz …

    Lieben Gruß & einen guten Sonntag dir.

    • theolounge.blog

      …bin selber, wenn ich jetzt richtig zähle, sogar schon 13 Jahre Blogger…bei mir war eigentlich das Motiv, die Welt ein bisschen besser zu machen, Menschen Mut zu geben für ein gelingendes Leben und auch die christliche Botschaft zu kommunizieren. Aber zusätzlicher Ausgangspunkt war tatsächlich auch, dass ich eine Trennung hinter mir hatte, die zu Beginn des Bloggens allerdings schon ein halbes Jahr zurücklag.

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