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Verlängerung der Lebenszeit durch künstliche Intelligenz?

Gestern hatte ich ja schon einmal durchgerechnet, wie lange jemand, der 100 Jahre leben würde, im Durchschnitt an Lebenszeit allein durch Schuhebinden verlieren würde. Etwa 120 Stunden. Wenn derjenige dann auch noch gekämmt aus dem Haus gehen möchte, könnten für das Kämmen etwa noch einmal so viele Stunden anfallen.

Vielleicht könnte hier irgendwann einmal künstliche Intelligenz diesen schnöden Zeitverlust auffangen, indem irgendein netter Roboter einen kämmt und einem die Schuhe bindet. Dann könnte man beispielsweise, speziell vielleicht für Frauen interessant, länger vor dem Spiegel stehen und schauen, ob das Outfit auch passt. Hierr wäre allerdings die Frage, ob dies dann ebenfalls als Verlust der Lebenszeit zu rechnen wäre, oder in den Bereich von Freizeit fiele.

Viel dramatischer ist es aber mit dem Schlafen. Angenommen, Sie werden 100 Jahre alt, dann haben Sie etwa 33 Jahre in ihrem Leben verschlafen. Weitere 33 Jahre gehen für die Arbeit drauf, wenn man annimmt, dass Sie 8 Stunden am Tag arbeiten. Es bleiben Ihnen also nur noch 33 Jahre zum Leben, obwohl sie 100 Jahre alt geworden sind.

Vielleicht könnte auch hier die künstliche Intelligenz helfen, indem sie einfach das Schlafen für uns übernehmen würde. Wenn wir nicht mehr schlafen müssten, hätten wir 16 Stunden täglich zur Verfügung, also acht Stunden mehr. Es wäre dann allerdings zu diskutieren, ob man diese acht Stunden tatsächlich auch als Freizeit besäße, oder ob Industrie und Kommerz einen dann am liebsten doch für weitere acht Stunden an einem Arbeitsplatz sehen wollten. In diesem Fall würden wir 16 Stunden am Tag arbeiten und hätte nach wie vor nur noch 8 Stunden Freizeit, von denen wir auf 100 Jahre gerechnet 120 Stunden für Schuhebinden und 120 Stunden für das Kämmen einrechnen müssten.

Würde die künstliche Intelligenz dann noch unsere Freizeit für uns übernehmen, könnten wir 24 Stunden am Tag arbeiten, was aber, wenn man einmal nachrechnet, unsere tatsächlich verbleibende freie Zeit empfindlich einschränken würde.

Man müsste also bei all den Bequemlichkeiten, die künstliche Intelligenz den Menschen vielleicht verschaffen könnte, doch ein klein wenig darauf achten, dass der Mensch durch sie nicht mehr arbeitet, sondern weniger. Bei manchen Computersystemen, die es heute so gibt, ist man sich nämlich nicht so ganz sicher, ob man dadurch wirklich eine Arbeitsentlastung hat.

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