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Christi Himmelfahrt und Vatertag. Und was das eigentlich bedeutet.

Heute sind zwei besondere Ereignisse auf einen Tag vereint, das eine ein recht gut verständliches, das andere ein abstraktes.

Das gut verständliche ist der Vatertag. Wenn es einen Muttertag gibt, dann sollte es auch einen Vatertag geben, so dachte man wohl, und hat ihn an Christi Himmelfahrt angesiedelt. Dass man Mutter und Vater ehren soll, leuchtet wohl vielen Leuten ein.

Wesentlich abstrakter ist Christi Himmelfahrt. Diese Erzählung, die sich im Evangelium findet, basiert auf einem antiken Weltbild, wonach unten die Menschen sind, oben Gott. Wenn man Jesu Auferstehung bildlich und körperlich in dem Sinne versteht, dass er, so wie im Evangelium geschildert, dann als Mensch auf der Erde wandelt, muss ja geklärt werden, warum er heute nicht immer noch hier wandelt. Dafür ist Christi Himmelfahrt da. An diesem Tag, so das Evangelium, fuhr er gen Himmel auf, also dahin, wo Gott zu verorten ist, irgendwie nach oben.

Leichter mit dem Verständnis tut man sich sowohl bei der Auferstehung als auch bei Christi Himmelfahrt, wenn man diese Geschichten als ein Symbol für eine tiefere Wirklichkeit versteht, als Geschichten, die eine Realität in unsere Vorstellungswelt übertragen wollen, damit wir sie verstehen können. Die Geschichten der Auferstehung sind somit sehr bildlich dargestellt, weil das, um was es geht, zu abstrakt ist. Sie wollen sagen, dass Jesus in der Tat nicht im Tod geblieben ist, sondern wieder ins Leben zurück kam. Und so ist in diesem symbolischen Sinne auch Christi Himmelfahrt zu verstehen. Dadurch wird nämlich deutlich gemacht, dass Jesus ganz eng bei Gott ist, dass er also Gott ist.

Für diejenigen Menschen, die sich also schwer tun mit den Geschichten, die sie als Kind noch ohne weiteres glauben konnten, eröffnet sich nun der symbolische Zugang zu den biblischen Geschichten des Evangeliums, das letztlich auf eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit, wie sie uns erscheint, hinweist.

Demnach ist die Auferstehung real, die Himmelfahrt auch, aber beide sind in plastische und bildliche Geschichten gekleidet, damit Menschen verstehen können, was gemeint ist. Wir sollten also nicht Wert darauf legen, dass die Geschichten eins-zu-eins so passiert sind wie im Evangelium beschrieben, sondern erkennen, was damit ausgesagt werden soll: Dass Jesus nicht im Tod blieb, dass es Hoffnung über den Tod hinaus gibt und dass Jesus mit Gott gleichzusetzen ist, mit dem Gott also, der sich uns Menschen in Jesus gezeigt hat.

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