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Brief an Jana: Haß und Hoffnungslosigkeit nehmen mir die Luft zum Atmen

Liebe Jana, dein Kommentar zu meinem letzten Artikel „Wie verlorene Zuversicht wiederherstellen?“ hat mich sehr bewegt.

Du schreibst über Hoffnungslosigkeit und Hass. Beides fängt mit „H“ und es klingt gerade für mich, wie das höhnische Lachen des Teufels über deinem Leben: „Ha – Ha“

Du weisst, dass ich über deine Kommentare und sonstigen Meldungen viel und gleichzeitig nur wenig von dir weiss. Deshalb betrachte meinen Brief an dich als einen Versuch. Einen Versuch, der auch wenn ich nicht immer die richtigen Worte treffe, einfach ausdrücken soll, dass ich dich wertschätze.

Du schreibst in deinem Kommentar:

Was ist, wenn der Hass die Hoffnung erstickt. Wenn du versuchst durch Gottes Wort mehr zu sehen, um vom Hass und der Hoffnungslosigkeit wegzukommen ans Licht, aber es funktioniert nicht, weil immer wieder der Hass Tag und Nacht anwesend ist. Was dann?

Wenn ich diese Worte lese, höre ich wieder das höhnische „Ha – Ha“ und sehe vor mir einen Menschen, der von einer Krankheit geschwächt wird. Wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass es gleich mehrere Krankheiten gleichzeitig sind. Ich sehe einen Menschen, der Probleme mit den Augen hat, dessen Nieren nicht richtig arbeiten und dessen Körper von Krebstumoren geschwächt ist.

  • Die Augen können keine Hoffnung mehr erkennen.
  • Giftige Umweltsubstanzen dringen ein, aber die Nieren können es nicht mehr richtig verarbeiten.
  • Der Hass verursacht selbst wachsende Gewächse, die man nicht mehr unter Kontrolle hat.

Du schreibst weiter:

Man bekommt das Gefühl, dass man innerlich erstickt und man möchte so gerne aus dieser Hölle entfliehen, aber die Umstände halten einen fest, deshalb schafft man es selber nicht aus dieser Hölle wegzukommen. Man merkt nur an sich selber, dass an jedem Tag ein innerer Teil in dir mehr und mehr abstirbt und du kannst nichts dagegen tun…was dann? Kann man in diesem Fall als Außenstehender helfen?

Was könnte ein Arzt in der oben beschriebenen Situation tun? Sicherlich sind es schwierige Abwägungen, die der Arzt zu treffen hat. Wenn er die Dosis der Medikamente erhöht, können dies die Nieren und der Körper wahrscheinlich nicht mehr verarbeiten.

Würde der Patient eine Operation verkraften? Was wäre, wenn er nur Augensalbe verordnet und einfach abwartet, wie sich die Lage eintwickelt. Was aber, wenn die Tumore die Atemröhren abknicken?

Vor diesen Abwägungen steht der Arzt. Insgeheim hofft er, dass der Patient ihn mit Willenskraft in seinen Behandlungsmethoden unterstützt, weil er gelernt hat, dass Wille und Glaube wichtige Faktoren bei jeder Behandlung sind.

Die Augenschwierigkeiten

Ich habe einmal eine Geschichte von David Chongi Cho gelesen. Einer seiner Pastoren wurde bei einem Unfall schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Cho hatte nur noch die Gelegenheit ihn vor der OP zu fragen: “ Sage mir, wofür würdest du gerne nach der Operation weiterleben?“ – Mit diesem Bild, wofür er gerne leben würde, ging der Pastor in die Operation und überlebte seine schweren Verletzungen.

Liebe Jana, vielleicht ist das die Augensalbe, die du benötigst. Wofür (anstatt wogegen) würdest du gerne dein Leben einsetzen.?Was sind deine Herzenswünsche? Wie ich gestern geschrieben habe ist Hoffnung wie die Grundmasse eines Kuchens und ein ganz wichtiger Bestandteil des fertigen Kuchens des Glaubens.

Die Nierenprobleme und die Hasstumore

Du kannst erst einmal nichts für all die Gifte aus deiner Umwelt. Aber irgendwann ist es zuviel geworden und du hast angefangen, diese Gifte unkontrolliert in deinen Körper zu lassen. Wahrscheinlich kam so auch der Hass in dein Herz. Du hast Hass erlebt und irgendwann hast du den Widerstand aufgeben und selbst angefangen, Hass zu empfinden. – Gegen andere und auch gegen dich selbst.

Liebe Jana, du brauchst neues Blut und einen Blutaustausch. Das Blut dafür kommt von Jesus, der es für dich vergossen hat. Das Blut Jesu reinigt dich, wo du schwach geworden bist. Das ist ein realer Blutaustausch. Zuvor sprich, egal wie es sich anfühlt ,Vergebung für diejenigen aus, die dich hassen und verletzt haben. Gleichzeitig spreche auch einen Segenswunsch über diesen Menschen aus. Damit eröffnetst du den Raum für Gottes Zorn und Rache über diesen Menschen. Sicherlich ist Gott fähiger als wir, dies in angemessener Weise zu tun. Das Grausamste für solche Menschen ist es vielleicht, dass sie Eigenverantwortung für ihre Saat übernehmen müssen.

Liebe Jana, du musst anfangen, deine Nahrung und deine Umweltbedingungen zu verändern. Eine Kur von negativen Umständen, eine Diät von gemeinen Aussagen gegen dich, das Meiden bestimmter Orte und bestimmter Personen, die dir nicht gut tun. Das Nierenproblem kann behandelt werden. Aber deine Verantwortung ist, deinen Lebensstil zu ändern und giftige Situationen zu meiden.

Vielleicht ist es dazu hilfreich, die Dinge zu unterscheiden, die zu verändern in deiner Hand liegen und den Dingen, die du nicht alleine verändern kannst. Hier musst du dann weiterfragen. Kann mir hier ein anderer Mensch weiterhelfen oder ist die Sachlage in Teilaspekten nicht veränderbar (hier einfach mal die Wunder beiseite lassen).

Meist lassen sich solche Situationen aufspalten. Sie sind nie nur schwarz oder weiss und nie ganz lösbar bzw. unlösbar.

Von Hoffnung zu Glaube

An dieser Stelle hast du eine Entscheidung zu treffen, wenn du alles in der beschriebenen Weise vorbereitet hast. Will ich die machbaren Schritte wirklich gehen (auch wenn jeder einzelne Schritt scheinbar deine Kraft übersteigt). An dieser Stelle kommt Glaube ins Spiel. Du erinnerst dich an die Kuchenmasse der Hoffnung. Auch durch das Beantworten solcher Fragen wie oben kann Hoffnung entstehen . Und durch das Handeln im Vertrauen auf Gottes Unterstützung entsteht dann Glauben.

Es bedeutet nicht, dass du es alleine tun kannst. Aber an dieser Stelle musst du die Entscheidung treffen: „Will ich wirklich im Glauben handeln ?!?“ Dies ist eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann. Denke bei dieser Entscheidung an dich und daran, dass Liebe zu Zeiten auch streng und kompromisslos sein kann.

Abraham war in seinen letzten Stunden, die er in Ur verbrachte, sicherlich innerlich auch sehr angespannt. Wie würde es wohl sein würde, wenn er in neue, unbekannte Gebiete aufbrechen und seine vertraute Verwandtschaft hinter sich lassen würde. Aber da er eine echte Entscheidung getroffen hatte, konnten ihn diese bedrohlichen Stimmungen und sentimentalen Erinnerungen nicht zurückhalten.

Wie merkst du, dass deine Entscheidung dieses Mal echt war und nicht wie früher nur aus Worten der Hoffnung besteht? – Du merkst es daran, dass sich dein (innerliches) Reden langsam verändert. Vielleicht hörst du dich innerlich sagen: Ich habe als Kind Gottes die Vollmacht mich von dieser Situation zu befreien: „Ich löse mich aus dieser Situation im Namen Jesus heraus und binde alles, was mich bedrängen möchte.“ Bei den meisten ist diese leise Stimme allerdings viel zarter und sagt beispielsweise ersteinmal nur etwas wie: Heute ziehe ich aber mal etwas Fröhlicheres und Weiblicheres an.

JETZT können dir andere Menschen helfen

Wenn du diese Entscheidung getroffen hast, dann können dir jetzt andere Menschen jederzeit helfen. Sie können dich in deinen kleinen Schritten unterstützen. Jetzt erst können die Worte Gottes, die vorher gar nicht an dich herankamen, weil sie nur mit Hoffnung aufgeladen waren, Kraft entfalten. Durch dein Handeln !! im Vertrauen auf die Unterstützung Gottes werden die Worte Gottes mit lebensveränderndem Glauben aufgeladen.

Stell dir wieder Abraham vor. Gott hat ihm Kinder verheissen. Ok, es dauerte eine Weile und es klappte nicht gleich, wie er sich das vielleicht vorgestellt hat. Erst als er mit Sara schlief und zärtlich wurde, konnte Gott seinen Worten, durch den Glauben, der in dieser Handlung lag, Kraft verleihen.

Liebe Jana, hier die Kurzformel all dessen, was ich versucht habe, zu sagen:

Träume deine Wunschzukunft, segne andere, plane, was dich weiterbringt, triff die Grundsatzentscheidung im Vertrauen handeln zu wollen, sprich mit Autorität in deine Situation, ziehe diese Entscheidung mit Gottes Hilfe durch und suche dabei die Hilfe von anderen Menschen (vor allem bei der Planung), die Gott dir schickt.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen , liebe Jana, dass du in eine neue Phase deines Lebens kommst. In der Natur vollzieht sich alles in Zyklen. Auch für dich ist heute ein neuer Tag angebrochen. Wenn wir dich hier bei Cafe Inmeinerstrasse in irgendeiner Weise unterstützen können, dann lass es uns wissen.

Günther, Cafe Inmeinerstrasse

P.S. Ich würde mir wünschen, dass viele Frauen, die in einer ähnlichen Situation wie Jana sind, diesen Brief lesen könnten. Gerne könnt ihr den Link weiterleiten.

Bild: Sebastian Staendecke,
ideas-ahead.de (Schuhe) ,
David Richum (Auge),
Mad Max (Grün),
Michael Bührke (EKG)
Kirchhoff (Teamgeist)
© pixelio.de

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1 Kommentar

  1. Bernd

    Ein einfühlsamer Brief. Ich wünschte, ich hätte damals meiner Frau einen ähnlich einfühlsamen Brief geschrieben. Die Art wie Strassenpastor seine Gedanken entfaltet finde ich klasse und die Ratschläge sind nicht klischeehaft. Vielleicht hätte er bei seinem Brief an Jana noch konkreter werden sollen. So weiss sie vielleicht gar nicht, was sie genau tun soll. In dieser Form macht der Brief allerdings erstmal einfach Mut zum Weitermachen.

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