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Covid 29: Herdenimmunität und ihre Probleme

Jemand, der mit dem Coronavirus infiziert ist, steckt durchschnittlich 3 weitere Menschen an.

Deshalb ist der Gedanke von Virologen, wenn irgendwann etwa 67% der Bevölkerung das Virus gehabt hätten und dadurch dann für eine Zeit lang immun dagegen wären, dass man so die exponentielle Ausbreitung stoppen könnte. Denn wenn zwei Drittel der Bevölkerung irgendwann gegen das Virus immun sind, kann das Virus rein statistisch nur noch an eine und nicht mehr drei Personen weitergegeben werden.

Bei 80 % der Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, verläuft die Krankheit offenbar moderat. Bei 20 % hingegen gibt es ziemliche Komplikationen uns die Menschen müssen auf die Intensivstation, die Sterberate liegt nach aktuellen Schätzungen bei 0,3 bis 0,7%.

Deutschland hat knapp 83 Millionen Einwohner. Zwei Drittel davon, also etwa 67%, sind etwa 55 Millionen Menschen. Diese 55 Millionen Menschen müssten irgendwann mit dem Virus infiziert und dann immun geworden sein, damit das Virus nicht mehr exponentiell verbreitet werden kann.

Von diesen 55 Millionen Menschen müssen statistisch gesehen 20% auf die Intensivstation, also etwa 11 Millionen Menschen.

In Deutschland gab es im Jahr 2017 etwa 28.000 Intensivbetten auf Intensivstationen. Sind wir mal sehr optimistisch und gehen davon aus, dass diese Zahl in der aktuellen Krise vielleicht auf 50.000 aufgestockt werden könnte.

Nehmen wir an, ein Patient, der auf die Intensivstation kommt, könnte dort in etwa zwei Wochen so behandelt werden, sodass er, wenn es gut läuft, danach wieder gesund ist. Dementsprechend könnte man in einem Intensivbett pro Monat zwei Patienten verpflegen, im Jahr also 24 Patienten. Bei 50.000 Intensivbetten könnte man pro Jahr 1,2 Millionen Intensivpatienten betreuen. Um die 11 Millionen Patienten durch dieses Nadelöhr hindurch zu schleusen, bräuchte man also etwa 9 Jahre.

Derzeit berichten Kliniken in Deutschland aber davon, dass in den nächsten 24 Stunden insgesamt etwa nur 4800 Intensivbetten bereitgestellt werden könnten, also knapp 5000 Betten. Würde man diese Zahl zugrundelegen als die Zahl der Betten, die zur Verfügung stehen, weil sie nicht belegt sind, würden aus den 9 Jahren also 90 Jahre werden, sofern man einen abgesicherten Modus anstrebt, in welchem für jeden Bedürftigen ein Intensivbett zur Verfügung steht.

Man muss natürlich auch im Hinterkopf haben, dass nicht alle Intensivbetten nur für Coronapatienten zur Verfügung stehen, sondern eine große Zahl der Betten bereits belegt ist durch Menschen, die andere schwere Erkrankungen haben.

Wenn man sich das alles einmal durchrechnet, ist es wahrscheinlich die bessere Wahl, zu versuchen, sich gar nicht erst mit dem Virus anzustecken. Und das ist vermutlich auch die offizielle Linie, die mit den Ausgangsbeschränkungen aktuell gefahren wird.

Noch eine Zahl zum Schluss. Berechnet man die 0,3% Mortalitätsrate zu den 55 Millionen Infizierten, hieße das, dass 165 .000 Menschen an dem Coronavirus in Deutschland sterben würden. Nimmt man die höhere Mortalitätsrate von 0,7%, dann wären es 385.000. Wenig ist das nicht.

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3 Kommentare

  1. Markus Kremser

    Die Mortalitätsrate bezieht sich stets auf alle Erkrankten, auch die jfür für Covid19 angenommene Rate von 0,3 bis 0,7% ALLER Erkrankten. Wenn man also davon ausgeht, dass 55 Millionen Menschen erkranken bis die Herdenimmunität erreicht ist, reden wir von 165.000 bis 385.000 Toten wenn alle intensivpflichtigen Patienten adäquat behandelt werden können. Können diese Patienten nicht adäquat versorgt werden, wird die Mortalitätsrate höher liege.

  2. Pingback:Wann ist die Corona-Krise überwunden ? – theolounge

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