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„Weihnachten im Schuhkarton“ in der Kritik

Wenn mich nicht ein pfingstkirchlicher Pastor mit seiner Kritik an meiner Kritik zu „Weihnachten im Schuhkarton“ (vgl. mein Beitrag vom 17. Oktober 2007, „Weihnachten und Schuhkarton„) wieder auf diese Aktion aufmerksam gemacht hätte, hätte ich sie in diesem Jahr fast aus dem Augen verloren.

Mittlerweile gibt es auch in den Medien die ersten kritischen Stellungnahmen zu der Aktion, über die ansonsten überwiegend unkritsch berichtet wird. So erschien am 22. Dezember in den „Kieler Nachrichten“ der Artikel „Nicht unumstritten: Aktion ‚Weihnachten im Schuhkarton‘“ . Darin wird über die Erfahrungen einer evangelischen Religions-Lehrerin berichtet, die der Aktion zunächst positiv aufgeschlossen gegenübergestanden war. Erst als sie sich näher damit auseinandersetzte, stellte sie fest, dass mit den Päckchen auch das weltweite evangelikale Missionsgeschäft der „Billy Graham Evangelistic Association“ betrieben wird. – Was nicht in ihrem Sinne ist.

Ich denke, wenn die Organisation „Geschenke der Hoffnung“ von vorneherein deutlich machen würde, dass es auch (oder: vor allem!?) ihre Absicht ist, mit den Päckchen Mission in ihrem bzw. in Grahams Sinne zu betreiben, wäre das ehrlicher. Man könnte sich entscheiden: Ist es mir wichtiger, die biblische Botschaft in fundamentalistisch-biblizistischem Sinne unter die Menschen zu bringen, und möglichst viele damit zu dieser christlichen Richtung zu bekehren, oder ist es mir wichtiger, mit der Unterstützung von „Brot für die Welt“ oder „Misereor“ nachhaltige Entwicklungshilfe zu leisten, die vielleicht keine Mission in diesem Sinne leistet, aber dafür mit ihrer Hilfe nachhaltig zur Verbesserung der Lebensumstände der betroffenen Menschen führt.

Was mir wichtiger ist, brauche ich, glaube ich, nicht ausdrücklich auszuführen …

Fotograf: posterjack – Quelle: http://www.flickr.de

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2 Kommentare

  1. Achti

    Also diese Kritik kann ich so nicht teilen. Nach meinem Wissensstand wird mit den Päckchen ein Weihnachtstraktat ausgegeben. Und neben den bloßen Geschenken an den ursprünglichen Grund von Weihnachten zu erinnern ist recht und billig.
    In den Ländern, wo dieser „Beipackzettel“ politisch Schwierigkeiten macht, wird der Kartin „auch so“ abgegeben, übrigens unabhängig von der Religion der Kinder. D.h. auch „Schon-Christen“ bekommen dieses Päckchen.
    Für mich ist diese Aktion praktizierte Nächstenliebe, bzw. Mission in Wort und Tat, mit dem deutlichen Akzent auf der Tat.

    Aber vielleicht bin ich nur mittelmäßig informiert. Dann lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

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