Dresden im Advent: Warum der Striezelmarkt erst der Anfang ist…

​Man nennt sie die Weihnachtshauptstadt Deutschlands. Und wer einmal im Dezember durch die Gassen der barocken Altstadt gelaufen ist, weiß: Das ist keine Übertreibung, das ist ein Versprechen. Dresden im Winter ist nicht einfach nur eine Stadt mit Buden – es ist ein Gesamtkunstwerk aus Licht, Duft und Geschichte. Aber Vorsicht: Wer glaubt, er kennt Weihnachtsmärkte, der hat die Dresdner Weihnachtsmeile noch nicht gesehen.

​Mehr als nur der Striezelmarkt

​Natürlich, er ist der Klassiker. Der Striezelmarkt ist der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Der Blick auf die riesige Erzgebirgspyramide und den begehbaren Schwibbogen ist weltberühmt. Hier müssen Sie unbedingt einen Pflaumentoffel kaufen – eine kleine Figur aus getrockneten Pflaumen, die Glück bringen soll.

​Aber der wahre Kenner bleibt hier nicht stehen. Dresden bietet eine ganze Kette von Märkten, die nahtlos ineinander übergehen. Ein absoluter Geheimtipp für Atmosphäre-Fans ist die Mittelalter-Weihnacht im Stallhof. Innerhalb der alten Schlossmauern gibt es kein elektrisches Licht und kein Plastik. Handwerker schmieden Eisen, Gaukler spielen auf und der Glühwein kommt in schweren Tonbechern. Es ist rau, herzlich und unglaublich gemütlich.

​Das Goldene Siegel: Eine ernste Sache

​In Dresden macht man keine Witze über Kuchen. Der Dresdner Christstollen ist heilig. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf das goldene Siegel auf der Verpackung. Nur Stollen, die in und um Dresden nach strenger Rezeptur gebacken wurden, dürfen diesen Namen tragen.

​Ein echter Stollen muss schwer sein, voll mit Butter, Rosinen und guten Gewürzen. Er wird nicht frisch gegessen, sondern muss reifen. Ein Stück davon, dick mit Puderzucker bestäubt, dazu eine Tasse Kaffee („Scheelchen Heeßen“), und die Welt ist in Ordnung.

​Das erzgebirgische Erbe

​Was Dresden von anderen Städten unterscheidet, ist die Nähe zum Erzgebirge. Die Holzkunst ist hier allgegenwärtig. In den Fenstern der Stadt leuchten tausende Schwibbögen. Aber Vorsicht vor Billigware: Schauen Sie sich die Stände genau an. Echte Volkskunst – vom Räuchermännchen bis zum Nussknacker – ist Handarbeit und hat ihren Preis, aber sie hält ein Leben lang. Der Duft der Räucherkerzen (Weihrauch, Tanne oder Sandelholz) liegt über der ganzen Stadt.

​Auf die andere Seite der Elbe

​Wenn Ihnen der Trubel vor der Frauenkirche zu viel wird, spazieren Sie über die Augustusbrücke in die Neustadt. Hier tickt Dresden anders. Der Augustusmarkt bietet internationales Flair und ist weniger traditionell, dafür jung und hip. Der Blick von der Brücke zurück auf die beleuchtete Skyline der Altstadt – der berühmte „Canaletto-Blick“ – ist besonders im Winternebel magisch.

​Ein königliches Wintermärchen

​Dresden funkelt. Es ist diese Mischung aus sächsischer Gemütlichkeit und barocker Pracht, die den Besuch so einzigartig macht. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer Zeitreise zu den sächsischen Königen, nur dass man heute in dicken Jacken und mit einem heißen Glühwein in der Hand durch die Kulisse läuft. Wer Romantik sucht, wird sie hier zwischen Zwinger und Elbe definitiv finden.


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