In der heutigen globalen Landschaft zeichnet sich ein deutliches und beunruhigendes Muster ab, das von eskalierenden Konflikten und einem Wiederaufleben autoritärer Ambitionen gekennzeichnet ist. Zwei wegweisende Ereignisse stehen exemplarisch für diese Verschiebung: Russlands grundloser Angriffskrieg gegen die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, und der schockierende Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der mit Wladimir Putins Geburtstag zusammenfiel.
Diese Vorfälle sind nicht isoliert von einander, sondern symptomatisch für einen breiteren globalen Konflikt zwischen demokratischen Prinzipien und Autoritarismus. Russlands Invasion in der Ukraine, angetrieben von Putins Verlangen, eine unabhängige Nation zu unterwerfen, symbolisiert eine eklatante Missachtung des Völkerrechts und der Souveränität von Nationen. Sie markiert eine Rückkehr zu einer gefährlichen Ära, in der Macht das Recht diktiert und Jahrzehnte diplomatischen Fortschritts und internationaler Normen untergräbt.
Ebenso spiegelt der Angriff der Hamas auf Israel, der zu einem tragischen Verlust an Menschenleben und Entführungen führte, eine bewusste Herausforderung der Stabilität und Sicherheit in der Region wider. Die Wahl des Datums – Putins Geburtstag – deutet auf eine symbolische Ausrichtung dieses autoritären Trends hin, obwohl eine direkte Koordination spekulativ bleibt.
Diese Ereignisse sind Teil eines größeren Geflechts globaler Unruhen. Von den Konflikten in der Sahelzone und Bergkarabach bis hin zu den Umwälzungen im Sudan erlebt die Welt ein Wiederaufleben des “Rechts des Stärkeren”, wie der israelische Historiker Yuval Noah Harari es ausdrückt. Diese Verschiebung stellt eine grundlegende Herausforderung für die liberale Weltordnung dar, die auf Kooperation, gegenseitigem Respekt und der Herrschaft des Rechts basiert.
Hararis Perspektive, wie sie im Artikel von Zeit Online dargestellt wird, unterstreicht die besondere Wichtigkeit, die Menschheit an ihre größte Stärke zu erinnern: An ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Der aktuelle Weg in Richtung Chaos und Gewalt stellt nicht nur eine Bedrohung für die internationale Stabilität dar, sondern auch einen Verrat an den kollektiven Errungenschaften menschlicher Gesellschaften.
Während wir durch diese turbulente Zeit navigieren, ist es unerlässlich, die Schwere der Situation und die Notwendigkeit einer einheitlichen Reaktion zu erkennen. Die internationale Gemeinschaft muss ihr Engagement für demokratische Werte und internationales Recht bekräftigen und den Versuchungen von Unilateralismus und Gewalt widerstehen. Der Ausgang dieses ideologischen Kampfes ist ungewiss, aber die Einsätze könnten nicht höher sein: Es handelt sich nicht nur um einen Wettbewerb um geopolitische Dominanz, sondern um die essentiellen Prinzipien, die das Fundament unserer demokratischen Gesellschaft bilden.
Die Ereignisse in der Ukraine und in Israel sind somit mehr als regionale Konflikte – sie sind ein Spiegelbild einer globalen Auseinandersetzung, in der die Zukunft der Weltordnung auf dem Spiel steht. In dieser kritischen Phase der Geschichte ist es unerlässlich, dass Staaten, internationale Organisationen und Bürgerinnen und Bürger weltweit für die Prinzipien der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Kooperation eintreten, um die dunklen Wolken des Autoritarismus zu durchbrechen und eine friedlichere, gerechtere Welt zu gestalten.
Ein interessanter Beitrag. Doch er muss erweitert werden, denn es geht natürlich nicht nur um Putin und die Hamas. Vielmehr sind die Gegner von Freiheit und Demokratie auch in den bislang demokratisch verfassten Staaten zu finden. Aktuell ist ein gewisser Trump offenbar voll und ganz auf der Überholspur Richtung Präsidentschaft in den USA. In seiner letzten Rede verwendete er Begriffe, die er offenbar bei Hitler gefunden hatte. So beschimpfte er politische Konkurrenten als Ungeziefer und sein Wahlkampfteam machte deutlich, dass dieses nach der Wahl Trump zum Präsidenten zerquetscht werden wird. Auch in Ländern der EU sind bereits Autokraten an der Macht (siehe Ungarn) oder wollen an die Macht kommen. In diesem Kontext sei der aktuelle Höhenflug der AFD zu erwähnen. Wir müssen also Freiheit und Demokratie längst auch in den bisher demokratisch verfassten Ländern verteidigen.
Ja, alles gut auf den Punkt gebracht.
Man fragt sich derzeit ohnehin, was Ungarn, zumindest das Ungarn unter Orban, überhaupt in der EU macht. Aber gut, wenn man einmal drin ist, bleibt man drin, es gibt scheinbar keinen Weg, einen Staat wieder auszuschliessen.
Sollte Donald Trump noch einmal ins Weiße Haus einziehen, würde er es wohl nie wieder verlassen. Die Demokratie in den USA wäre damit vermutlich zu Ende. Und das hätte massive Auswirkungen auf die ganze Welt, wenn die grösste Militärmacht der Welt auf einmal eine Autokratie werden würde.
Habe den Artikel übrigens noch um ein Video von Zeit Online ergänzt, das sehenswert ist.