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Fallschirmflug für die Seele

Es war ein sonniger Tag am Strand von Frejus, als sich Herr Müller dazu entschloss, seiner Seele mal etwas Gutes zu tun. “Schnell mal die Seele baumeln lassen”, dachte er sich und buchte einen Fallschirmflug, der von einem Motorboot gezogen wurde. Ein bisschen Adrenalin, ein bisschen Freiheit, was konnte schon schiefgehen?

Doch während Herr Müller sich in den Gurt schnallte, bemerkte er, dass er nicht alleine war. Neben ihm baumelte eine durchsichtige Gestalt, die verdächtig nach seiner Seele aussah. “Na toll”, dachte er, “jetzt muss ich auch noch auf meine Seele aufpassen.” Doch bevor er protestieren konnte, wurden beide in die Lüfte gezogen.

In 30 Metern Höhe genoss Herr Müller den Ausblick, während seine Seele sichtlich nervös wurde. “Was, wenn der Fallschirm nicht hält?”, flüsterte sie ihm ins Ohr. “Oder was, wenn das Boot plötzlich stoppt und wir ins Wasser fallen?” Herr Müller versuchte, sie zu beruhigen, doch seine Seele war nicht zu trösten. “Ich dachte, das wäre eine gute Idee, aber jetzt habe ich Höhenangst”, jammerte sie.

Unten am Strand beobachteten die Urlauber das Spektakel. “Schau mal, da oben baumelt jemand mit seiner Seele”, sagte eine Frau zu ihrem Mann. “Das habe ich auch noch nie gesehen.” Der Mann zuckte mit den Schultern. “Vielleicht sollte er das nächste Mal lieber Yoga machen.”

Als Herr Müller und seine Seele schließlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, war die Erleichterung groß. “Das war das letzte Mal”, keuchte seine Seele. “Nächstes Mal bleibe ich lieber zu Hause und lese ein gutes Buch.” Herr Müller nickte zustimmend. “Vielleicht sollte ich das auch tun.”

Moral von der Geschicht: Manchmal ist es besser, die Seele einfach mal baumeln zu lassen, ohne dabei gleich in die Lüfte zu steigen. Es gibt schließlich genug andere Möglichkeiten, sich zu entspannen. Und wer weiß, vielleicht hat die Seele ja doch recht und ein gutes Buch ist die beste Medizin.

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