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Red Bull verleiht Verantwortungslosigkeit?

In nicht ganz wenigen Red Bull Werbeaktionen machen Menschen irgendwelche gefährlichen oder extrem gefährlichen Dinge.

Sie haben davor offensichtlich Red Bull getrunken. Dies wird zwar nicht explizit gesagt, aber suggeriert. Denn wozu eine Red Bull Werbeaktionen von jemandem, der überhaupt kein Red Bull getrunken hat? Da muss man also implizit davon ausgehen, dass diese Leute Red Bull getrunken haben oder dies zumindest prinzipiell tun.

Aktuell sieht man ein Video, wie jemand mit einem kleinen Flugzeug auf einer viel zu kurzen und extrem hohen Plattform, genau genommen einem Helipad, landen möchte und dies dann irgendwann glücklicherweise auch schafft. Würde er diese Plattform ein bisschen zu tief anfliegen, würde das Fahrgestell an der Seite der Plattform hängenbleiben und das Flugzeug mitsamt dem unfreiwilligen Kamikaze-Piloten wahrscheinlich in die Tiefe stürzen.

Was ist also der Sinn solcher Werbeaktionen? Deutlich zu machen, dass man mit Red Bull extrem unverantwortlich mit dem eigenen Leben umgehen kann ?

Red Bull verleiht Verantwortungslosigkeit?

Da ich selber noch an den Folgen meiner gebrochenen Schulter leide, habe ich für derlei Aktionen leider überhaupt kein Verständnis. Und ich bin noch nicht mal mit einem Flugzeug in 200 m Höhe auf einer winzigen Plattform gelandet, sondern einfach nur beim Skifahren, nicht sonderlich schnell, gestürzt, nachdem die Ski sich irgendwie verkantet und dann eine Skibindung aufgegangen war, so dass man nicht mehr steuern konnte.

Das Leben und die Gesundheit sind viel zu wertvoll. Es ist das Eine, sich mit einem extrem starken Koffeindrink den Kreislauf hochzupushen, was auch sicherlich gesundheitsgefährdend ist, wenn man das zur Gewohnheit werden lässt, etwas Anderes ist es aber, unsinnige und gefährliche Aktionen zu promoten und damit Nachahmer*innen zu ermutigen. Und zwar als Zielgruppe wohl hauptsächlich potenzielle Nachahmer*innen in jugendlichem und jungem Erwachsenenalter. Also Menschen, die gesund sind, die ihre Kräfte aber nicht immer korrekt einschätzen können und Gefahren nicht ohne weiteres erkennen, weil sie sich gerne selbst überschätzen. Deswegen sind solche zweifelhaften Werbeaktionen ethisch höchst bedenklich und problematisch.

In Deutschland und anderen Ländern haben die Medien die Übereinkunft getroffen, über Selbstmorde nicht mehr explizit zu berichten, nachdem man festgestellt hatte, dass das Berichten darüber Nachahmer*innen produziert. Stattdessen wird nun, wenn überhaupt, beispielsweise bei der Bahn höchstens von einem sogenannten Personenunfall gesprochen.

Die deutschen Medien und die Medien anderer Länder übernehmen also Verantwortung, weil das, was man schreibt oder anderen Menschen zeigt, zur Nachahmung anregen kann und dies öfters auch tut.

Red Bull hat in dieser Hinsicht aber offensichtlich überhaupt kein Problem. Hauptsache, der Energy Drink verkauft sich gut.

Red Bull verleiht Verantwortungslosigkeit? – Vermutlich ist das die tiefgründige Übersetzung des ursprünglichen Werbeslogans. Denn Flügel verleiht der Drink nicht. Das können nur psychodelische Drogen oder Selbstüberschätzung.

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