Im Südosten der Türkei und im Norden Syriens gab es in der Nacht ein schweres Erdbeben. Mindestens 1300 Menschen sind gestorben, die türkische Seite berichtet von 5000 verletzten Menschen. Insgesamt dürften diese Zahlen wahrscheinlich noch sehr steigen.
Angesichts des Leids auf der Welt ist auch immer wieder die Frage, wie Gott so etwas zulassen kann?
Für diejenigen Menschen, die nun direkt oder indirekt von dem Leid betroffen sind, stellt sich diese Frage nur in Form einer Anklage an Gott.
Lediglich Menschen, die davon nicht betroffen sind, auch, wenn sie die Situation als bedrückend und schrecklich einstufen, können darüber nachdenken, ob Gott wirklich verantwortlich ist dafür.
Der Philosoph Leibnitz hatte vor einigen Jahrhunderten diese Frage schon versucht zu beantworten. Er war der Meinung, dass man diejenigen Dinge, die nicht direkt mit Gott zu tun haben, diesem auch nicht anlasten könne.
Einerseits habe Gott ein Universum und eine Welt erschaffen, welche darauf beruht, dass in ihr und in diesem Universum die Naturgesetze gelten. Naturgesetze haben zu dem Erdbeben geführt, vermutlich aufgrund von plattentektonischen Verwerfungen.
Menschen haben in dieser Region gesiedelt, obwohl wahrscheinlich schon seit langem vermutet wird oder recht klar ist, dass dies ein Erdbebengebiet ist.
Insofern hätten Menschen diese dramatische Situation auch weitestgehend verhindern können, indem man beispielsweise Menschen dort nicht mehr angesiedelt bzw umgesiedelt hätte oder die Gebäude erdbebensicher gebaut hätte.
Ja, das hätte alles Geld gekostet und wäre natürlich eine gigantische Kraftanstrengung gewesen. Und wir alle wissen ja aus der Erfahrung, dass man sowas dann irgendwie doch nicht macht.
Aber wenn man konsequent denkt, müsste man hier aus den erwähnten Gründen zu allererst die Menschen zur Rechenschaft ziehen, Gott nicht.
Aber derlei Überlegungen bringen den Menschen, die nun großes Leid erfahren, natürlich überhaupt nichts. Wir sind in Gedanken bei all diesen Menschen und beten für sie, dass Gott sie in diesen schweren Stunden unterstützen und ihnen Kraft geben möge