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Huel Astronautennahrung und ich

Also erstmal, ich bin eigentlich gar kein Astronaut. Nachdem aber die Werbetrommel auf Facebook und Instagram mich immer und immer wieder mit Huel konfrontiert hatte, habe ich mir tatsächlich einmal zwei Pakete bestellt. 

Huel ist eine Art Astronautennahrung, also ein Pulver, das man mit Wasser anrührt und in dem dann angeblich alles enthalten ist, was man so braucht. Hergestellt aus Erbsen, Kokos, Reis und noch ein paar Zutaten. Nachdem ich vor einigen Monaten einen Artikel zu dem Thema geschrieben und dieses Pulver schlichtweg als absurd abgelehnt hatte, teste ich es derzeit also. Kostenlos, nur für mich. Kein Werbevertrag oder so.

Und sagen wir mal so, ich bin noch nicht ganz überzeugt, schlecht ist es aber auch nicht.

Der Focus in der Werbung liegt darauf, dass man Zeit spart, wenn man sich schnell solch ein Getränk reinschlürft, dass man die Ressourcen angeblich schone, weil es aus Zutaten besteht, die nicht allzu viel die Umwelt belasten, und dass offenbar alle Mineralien und Vitamine, die man so braucht, darin enthalten sind. Hier frage ich mich aber mittlerweile, ob diese nicht durch einen Zusatz von Vitaminen beigegeben wurden. Auf der Packung kann ich das eindeutig so nicht erkennen.

Der Vorschlag von Huel ist, dass man erstmal langsam anfängt, und natürlich nicht den ganzen Tag nur noch Flüssignahrung zu sich nimmt. Zumal dies sicher für die Zähne auch nicht optimal wäre, denn die möchte man ja noch eine Zeit lang behalten. Brei kann man auch noch im Alter schlürfen.

Man bekommt einen Shaker mitgeliefert, in den man 3, wenn es hoch kommt 4 der Messlöffel des Pulvers schütten kann, so dass das daraus entstehende Getränk danach einigermaßen wie ein Getränk ist und nicht wie ein zäher Brei.

Das Problem bei der Sache ist, dass ich beispielsweise zum Frühstück 800 kcal bräuchte, zum Mittagessen etwa 1100 kcal. Ein Shake mit drei Messlöffeln enthält aber nur etwa 450 kcal. Ich müsste also zweieinhalb Shakes zum Mittagessen trinken, was dann auch nicht mehr so schnell geht, weil man diese Shakes erst anrühren und vorher das Gefäß etwas reinigen muss, weil beim nachträglichen Öffnen schnell noch etwas von dem Brei herauskommt. Man steht, wenn man in der Arbeit ist, also irgendwo auf der Toilette am Waschbecken und füllt entweder den Trinkbehälter auf oder reinigt ihn. danach kann man dann an seinen Platz gehen und trinken, dann müsste man aber wieder an ein Waschbecken. Ebenso zum Frühstück oder Abendessen, wobei dies hier leichter fallen würde, weil man zu diesen Zeiten ja meistens zu Hause ist.

Heute bin ich, nachdem ich dieses Pulver schon zweimal probiert hatte, aber lieber in die Mensa gegangen, wo es paniertes Schweineschnitzel, Pommes und Salat gab. Ich bin mal gespannt, wie es demnächst so weitergeht mit diesem Pulver und mir. Vielleicht berichte ich.

Ach ja, und dann ist noch die Sache mit dem Brexit. Sollte es zu einem ungeregelten Brexit kommen, könnte es ohnehin schwierig werden, Huel in Deutschland noch zu kaufen. Es kommt nämlich aus Großbritannien. Würde dann dieses Pulver nicht mehr EU Standards entsprechen, würde ich, sofern es mich überhaupt überzeugen sollte, einfach auf eines aus der EU ausweichen.

Wer also das Schlürfen für sich entdeckt hat, kann wohl auch in Zukunft weiterhin schlürfen. Aber ich bin mir da für mich selber noch nicht so sicher.

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