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Wahnsinn Krieg

Manchmal wundert man sich, woher man gewisse Einstellungen hat. Nicht nur daher, aber auch. Beispielsweise aus der Grundschule. Im Religionsunterricht der dritten und vierten Klasse, evangelisch, hatten wir eine sehr engagierte Lehrerin. Sie war außerdem auch die Klassenlehrerin und machte mit uns unter anderem Theaterstücke, die an der Schule etwas Besonderes waren. Nicht alle Lehrer gönnten ihr diese Erfolge, aber die meisten mussten wohl zugeben, dass sie die Sache sehr engagiert und gut machte. Mir sind, obwohl es schon so lange her ist, nach verschiedene Sachen im Hinterkopf. Unter anderem die Sache mit dem Krieg. Es war ja unter anderem die Zeit, als Freitag mittags in Deutschland immer der Probealarm der Sirenen aufheulte, weil man damit rechnen musste, dass die Sowjetunion angreifen könnte. Es war noch nicht 1980 und somit erst knapp 35 Jahre her seit Kriegsende. Und eine dieser Religionsstunden hatte offenbar das Thema Krieg. Wir sollten ein Bild malen, über eine Doppelseite. Es sollte deutlich machen, wie verheerend Krieg ist und wie todbringend. Wir sollten Kreuze malen, sehr viele Kreuze, und zwischen den Kreuzen sollten wir Zahlen verstecken. Wenn man die Zahlen in der richtigen Reihenfolge finden würde, würde man auch den bei jeder Zahl stehenden Buchstaben dort finden, alle Buchstaben zusammen würden eine Aussage ergeben. Ich kenne sie heute noch. Sie lautete: Wahnsinn Krieg.

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