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Wenn Gott ein DJ wäre

Wäre Gott ein DJ, dürften wir alle zu seiner Musik tanzen, oder wir müssten. Je nach Auffassung. In der jüdisch-christlichen Vorstellung ist die Welt nämlich von Haus aus gut geschaffen, auch, wenn es ab und zu Leid in ihr gibt. In buddhistischer Vorstellung ist die Welt hingegen prinzipiell in der Hauptsache Leiden und der Buddhist muss sich aus ihr heraus arbeiten. Dazu muss er sich stets verbessern, der Christ dagegen bekommt die Erlösung im Grunde geschenkt, wenn er an Gott glaubt und sein Erlösungswerk in Jesus Christus.

Aus christlicher Sicht würde die Musik also relativ gut klingen, wenn Gott auflegen würde. Und das Beste wäre, danach dürfte man auf eine noch bessere After-Work-Party hoffen. Aus buddhistischer Sicht dagegen wäre die Musik ein großes und lautes Gedröhne uns Gekreische und einziger Sinn und Zweck des Tanzens wäre, sich so zu verbessern, dass der Tanz irgendwann aufhören würde, dass der DJ ein Erbarmen hätte und man im Nichts, im Nirwana, verschwinden könnte und jegliche Empfindung, also auch die von Leid, ausgelöscht wäre für immer.

Und wenn Gott Skifahrer wäre? Dann würden die Christen auf seiner Piste fahren, die einen in der Mitte, die anderen mehr links oder rechts, manche im Tiefschnee. Die Buddhisten wären dann wohl diejenigen, die jenseits des Tiefschnees im Wald und Dickicht sich irgendwie herabarbeiten würden und zum wieder Hinauffahren auch nicht den Lift nehmen dürften, sondern zu Fuß irgendwie erneut und immer wieder den Gipfel erklimmen müssten, bis gnädigerweise die Piste dann irgendwann geschlossen werden würde. Somit gibt es zwischen der christlichen und der buddhistischen Auffassung des Lebens doch einen kleinen, aber nicht ganz zu vernachlässigenden Unterschied.

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