Es begab sich aber zu der Zeit, da Angela Merkel Bundeskanzlerin in Deutschland war und alle Welt eine Obergrenze wollte. Und diese Obergrenze war die allererste und geschah zu der Zeit, da die AfD beinahe Statthalter in Sachsen war und Pegida montags gegen alles Fremde auf die Straße ging. Und jedermann ging, dass er einen Asylantrag bewilligt bekäme, ein jedermann zu der ihm zugeteilten Aufnahmestelle.
Da macht sich auch auf Josef aus Syrien, aus der von der syrischen Armee und der russischen Luftwaffe zerbombten Stadt Aleppo, in das christliche Abendland zur Stadt, die da heißt Dresden, damit er dort einen Antrag stellte mit Maria, seinem vertrauten Weibe. Die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in preiswerte Windeln von Aldi und legte ihn in einen Karton, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Traglufthalle.
Und es waren Flaschensammler und Clochards in derselben Gegend auf den Straßen, die hüteten des Nachts ihr Hab und Gut unter einer Brücke und in einer Bahnstation. Und einer, ein Bote, der von Gott sprach, trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie und sie fürchteten sich sehr. Und er sprach zu ihnen: fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Hoffnungsschimmer geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Stanislaw Tillichs. Und das habt zum Zeichen, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Karton liegen. Und alsbald war da bei dem Boten die Menge der vereinzelt in der Stadt lebenden Gläubigen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen, die ihm wohl gefallen.
Und als die Wahrnehmung von Gottes Nähe wieder verblasste, sprachen die Flaschensammler und Clochards untereinander: lasst uns gehn nach Dresden und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in dem Kanton liegen. Als sie es aber gesehen hatten, berichteten sie davon, wie sie plötzlich Gottes Nähe ganz unmittelbar wahrgenommen hatten und von dem, was sie in dieser Wahrnehmung über das Kind erfahren hatten. Und alle, die das hörten, wunderten sich über das, was ihnen diese Menschen gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und war emotional aufgewühlt. Und die Flaschensammler und Clochards kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Und als das Kind 8 Tage alt war und man es beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Boten, ehe er im Mutterleib empfangen war.
Als Jesus geboren war in Dresden im christlichen Abendland zur Zeit der Angela Merkel, siehe, da kamen Philosophen und Theologen aus Arabien nach Berlin und sprachen: wo ist der neugeborene Hoffnungsschimmer der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen in Arabien und sind gekommen, ihn anzubeten.
Als das Beatrice von S. und Frauke P. hörten, erschraken sie und mit ihnen fast alle von der AfD und von Pegida. Und sie ließen Staatsrechtler zusammenkommen und erforschten von ihnen, wo der Hoffnungsschimmer der Welt geboren werden sollte, damit er schnell und unbürokratisch abgeschoben werden könnte. Und die arabischen Philosophen und Theologen sagten ihnen: in Dresden, nahe des Theaterplatzes, denn so steht geschrieben durch den Propheten: und du, Dresden, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Deutschland, denn aus dir wird kommen der Hoffnungsschimmer, der das Volk Israel weiden soll.
Da riefen Frauke P. und Beatrice von S. die Philosophen und Theologen heimlich zu sich und erkundeten genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre und schicken sie nach Dresden und sprachen: zieht hin und forscht fleissig nach dem Kindlein, und wenn ihr es findet, so sagt es uns weiter, damit auch wir kommen und es anbeten, damit das christliche Abendland gerettet werde.
Als die arabischen Philosophen und Theologen nun dies gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie in Arabien gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm einen deutschen Integrationskurs, die Aussicht auf ein ordentliches Asylverfahren und ein Smartphone, mit Hilfe dessen seine Eltern mit der mittlerweile in aller Herren Länder verstreuten Familie in Kontakt bleiben könnten.
Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Frau von S. und Frauke P. zurückzukehren und sie zogen auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.
Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Bote des Herren dem Josef im Traum und sprach: steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh ins Auffanglager an der mazedonischen Grenze und bleib dort, bis ich dir Entwarnung gebe. Denn es wird in gewissen Kreisen in Deutschland erwogen, dich und die Deinen künftig beim Überschreiten der Grenze zu erschießen.
Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich ins Auffanglager nach Mazedonien und blieb dort bis nach dem Tod derjenigen, die ihn und seinesgleichen am liebsten in den äußersten Winkel der Welt verbannt hätten, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da sprach: aus dem mazedonischen Auffanglager habe ich meinen Sohn gerufen.
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Frei interpretiert nach Lukas 2 und Matthäus 2.