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Modellversuch: Islam-Religionsunterricht an mehreren Schulen in Baden-Württemberg

Religionsunterricht an Schulen entzieht, zumindest wenn er gut gemacht ist, den Fundamentalisten die Deutungshoheit.

Deswegen kann er einen Gewinn für die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte bedeuten. Jede Religion hat auch ihre dunklen Seiten, beim Christentum rollte einst die Aufklärung über derartige Stellen, beim Islam ist wahrscheinlich noch einige Aufklärungsarbeit zu leisten. Wo könnte das besser geschehen, als in der jungen Generation und einem bildungsnahen Milieu, nämlich in der Schule?

Eine neu heranwachsende, junge Generation von Muslimen, die zudem ihre Religion im Unterricht von verschiedenen Seiten beleuchten und sicherlich auch kritisch betrachten, könnte ein positives Signal für den Frieden in der Welt ausstrahlen. Wie schon oben gesagt, wenn es gut gemacht ist.

Manchen Leuten ist die Vorstellung jedoch zuwider, dass der Islam auch an möglicherweise allen deutschen Schulen unterrichtet werden könnte. Dahinter steht unter anderem die Angst, der Islam könnte zur führenden Religion in Deutschland oder gar Europa heranwachsen. Dagegen ist einzuwenden, dass dem durchschnittlichen Mitteleuropäer das Regelgebäude des Islam vermutlich zu strikt und zu beschwerlich ist. Kaum jemand im heutigen Europa, der sich nur noch schwerlich für das Christentum erwärmen kann, dürfte sich von fünfmaligem Gebet täglich mitreißen lassen, das dann ja auch in gewissen Positionen ausgeführt werden sollte. Und der ein oder anderen zwielichtigen Hinterhofmoschee, so es sie denn geben sollte, dürfte durch einen staatlich erteilten Religionsunterricht massiv das fundamentalistische Gedankengut entzogen werden.

Wer aber diese Angst der religiösen Überfremdung hat, dem könnte man mit einem Satz der Bundeskanzlerin antworten: gehen Sie doch mal wieder in die Kirche!
Dann brauchen Sie keine Angst vor religiöser Überfremdung zu haben. Wer sich seiner eigenen Wurzeln sicher ist, kann auch entspannt Fremdes ertragen.

Und ganz unabhängig davon, ob der Staat nun auch muslimischen Religionsunterricht erteilen würde nicht, gibt es einfach eine gewisse Anzahl von Muslimen in Deutschland und in Europa. Wie man ihnen begegnen soll, das ist die Frage. Soll ausschliesslich ein Imam für ihre religiöse Bildung zuständig sein, oder ein ausgebildeter Religionslehrer, der auf das Grundgesetz verpflichtet ist? Letztere Alternative ist sicherlich die bessere.

Unter folgendem Link finden sich einige Infos zu dem Modellprojekt an deutschen Schulen in Baden-Württemberg.
http://www.islam-blogger.de/2015/10/12/islamischer-religionsunterricht-an-immer-mehr-schulen-in-baden-wuerttemberg/

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