Strahlende Kinder

Ich finde es unerträglich. Wie können sich Politiker wie der CSU-Fraktionschef Georg Schmid noch hinstellen, und zunächst eine genaue Prüfung der gestern vorgestellten Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) über eine statistisch höhere Häufigkeit von Blutkrebserkrankungen von Kindern unter fünf Jahren in der Nähe von Atomkraftwerken fordern, bevor die Laufzeit der Atomkraftwerke weiter eingeschränkt bzw. dieselben umgehend abgeschaltet werden?

Mich erinnert diese ganze Geschichte fatal an die Debatte über die Klimaveränderung. Da haben auch lange Jahre viele Politiker behauptet, die Klimaveränderungen seinen ganz normal und nicht durch die Menschen verursacht. Und deswegen brauche man auch keine Klimaschutzmaßnahmen ergreifen oder in der Wirtschafts- und Energiepolitik umsteuern. Und so hat man wertvolle Zeit verstreichen lassen, in der man schon längst massiv hätte umsteuern können. – Mittlerweile ist das erfreulicherweise eine absolute Minderheitenmeinung geworden, und der Klimaschutz erhält in Form von Al Gore und den Klimarat der Vereinen Nationen den Friedensnobelpreis (vgl. “Friedensnobelpreis für Gore und den UN-Klimarat”).

Angesichts der Risiken, die mit der Atomkraft insgesamt zusammenhängen (vgl. u.a. meinen Beitrag “Atomkraft: Keine Schöpfungsbewahrung” auf diesem Blog) ist es m.E. ethisch unverantwortlich, weiterhin auf diese Energiequelle zu setzen. Zumal mit erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung gute Alternativen zur Verfügung stehen.

Beitrag zum zur Studie des BfS in der Tagesschau: Bundesamt spricht von Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und Atomkraftwerken

Pressemitteilung des BfS: Kinderkrebsrisiko in der nahen Umgebung von Kernkraftwerken: BfS-Präsident König stellt die Ergebnisse vor

Zur Frage des Klimaschutzes vgl. meinen Beitrag “Beten für Bali” auf diesem Blog

Foto: Viktor Schwabenland – Quelle: http://www.pixelquelle.de