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Papst sieht den Dritten Weltkrieg im Gange, relativiert die Aussage aber

Bei seiner Neujahrsansprache sagte Papst Franziskus „Heute ist der dritte Weltkrieg in einer globalisierten Welt im Gange, in der die Konflikte zwar nur bestimmte Gebiete des Planeten unmittelbar betreffen, aber im Grunde genommen alle mit einbeziehen“ .

Hotspots dieses weltweiten Krieges gebe es auch in Syrien und er sei zudem auch in den zunehmenden Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zu sehen. Der syrische Diktator Assad wird unterstützt von dem russischen Diktator Putin bzw. Russland, das auch die Ukraine überfallen hat und dort einen Vernichtungskieg führt.

Das beste und jüngste Beispiel dafür ist gerade der Krieg in der Ukraine mit seiner Spur von Tod und Zerstörung, mit den Angriffen auf die zivile Infrastruktur, bei denen Menschen nicht nur durch Bomben und Gewalt, sondern auch durch Hunger und Kälte ihr Leben verlieren. 

Papst Franziskus

Ob der Papst mit seiner Einschätzung des Dritten Weltkrieges recht hat oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Wenn ein Krieg allerdings auf bestimmte Regionen begrenzt ist, wie der Papst seine Aussage indirekt relativierte, ist die Bezeichnung „Weltkrieg“ etwas weit gegriffen.

Allerdings gibt es aktuell keine Alternativen dazu, den russischen Angriff auf die Ukraine abzuwehren: Denn würde man Russland in der Ukraine gewähren und sie weiter zerstören lassen, würde Russland danach wohl den Krieg ausweiten, beispielsweise auf das Baltikum und Polen, danach womöglich auf weitere Länder.

Die westlichen Demokratien hatten schon nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2014 versucht, den damals noch verdeckten russischen Angiffskrieg einfach weitestgehend zu ignorieren und auszusitzen, ohne allzu sehr darauf zu reagieren, aber völlig erfolglos:

Russland hörte nicht auf mit seiner militärischen Expansion, ganz im Gegenteil, es sah sich durch die Beinahe-Nicht-Reaktion der demokratischen Staaten dazu ermutigt, nun erst richtig loszulegen und startete so, gestärkt durch die westliche Untätigkeit, am 24.2.2022 den Überfall auf die Ukraine.

Dieser hat zu fast 8 Millionen ukrainischen Flüchtlingen ins Ausland und fast 6 Millionen Binnenflüchtlingen innerhalb der Ukraine geführt. Gut ein Drittel (!) der ukrainischen Gesamtbevölkerung ist derzeit also auf der Flucht. Das ist die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg, verursacht durch Russland.

Es ist so: Wenn man der Ukraine weiterhin hilft, sich militärisch gegen Russland zu verteidigen, könnte sich der Krieg möglicherweise ausweiten. Wenn man dies aber nicht tut und Russland gewähren lässt, wird sich der Krieg sicherlich ausweiten, vielleicht sogar tatsächlich zu einem Dritten Weltkrieg.

Es geht gerade also darum, ob das Völkerrecht in Europa und weltweit weiterhin das Sagen haben soll, oder die Räuber. Denn nur deshalb, weil man die Räuber viel zu lange weitgehend ungeahndet hatte gewähren lassen, kam es überhaupt zu diesem russischen Überfall auf die Ukraine, deren Ziel offensichtlich Landraub und Genozid ist. Höchste Zeit, Russland militärisch in die Schranken zu weisen, um Schlimmeres zu verhindern.

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2 Kommentare

  1. Medienbeobachter

    Da gibt es nichts zu relativieren. Der Krieg läuft. Am Ende wird nicht nur wichtig sein, wer ihn begonnen hat, sondern auch, wer wenig bis nichts dafür getan hat, ihn zu beenden.

    Jetzt werden Tausende und Abertausende junger Menschen wegen ein paar Quadratkilometern von Russen bewohnter ukrainischer Erde in den Tod getrieben, weil es den eigenen Großmachtinteressen nutzt. Am Ende könnten es wir alle sein. Auch die grünen Kriegstreiber in diesem Lande.

    • god.fish

      Der russische Imperialismus wird weiter expandieren, wenn er nicht gestoppt wird. Das ist die bittere Realität.
      Verhandlungen mit Putins Regime bringen bislang nichts, weil er keinen Zentimeter von seinem Maximalforderungen abweicht, nämlich der völligen Kapitulation, also der Zerstörung der Ukraine. Das ist natürlich in keiner Weise hinnehmbar und auch keine Verhandlungsgrundlage.

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