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Weshalb Putin weiter Erdgas liefern muss. – Der Niedergang der russischen Wirtschaft

Wenn Putin Deutschland und der EU kein Erdgas mehr liefert, erhält er auch keine Devisen mehr.

Das Geld braucht er aber, um in Russland seine eigene Macht zu erhalten. Kein Geld, keine Macht. Kein Erdgas, kein Geld.

Insofern wird Putin weiterhin liefern bzw liefern müssen. Wenn er es übertreibt mit der Reduzierung der Lieferungen oder sie aussetzt, kann es sein, dass er Deutschland und die EU komplett als Kunden verliert. Damit verliert er auch seine Macht in Russland. Russische Pipelines in andere Länder sind nämlich nicht in dem Umfang installiert, dass Putin dort gleichermaßen Gewinne einfahren könnte. Das wird noch Jahre dauern.

Mittelfristig werden Deutschland und die EU auch aufgrund der aktuellen kriegerischen Vorkommnisse Russlands mitten in Europa aus dem russischen Erdgas aussteigen. Der wirtschaftliche Niedergang Russlands hat gerade erst begonnen.

Zwar kann sich Russland mittelfristig an China binden, aber finanziell von China abhängig zu sein dürfte nicht das sein, was Putin sich erhofft. Mit der EU hätte er einen valide zahlenden Partner gehabt, aber dieser Partner wird nun mittelfristig aus dem Geschäft mit Russland aussteigen. Indien ist die große Hoffnung Russlands für die Lieferung von Erdöl und Erdgas, aber aufgrund der Klimaerwärmung, die auch in Indien bei immer neuen Hitzerekorden ganz massiv zu spüren ist, wird Indien mittelfristig auch auf erneuerbare Energien umsteigen müssen.

Um wirtschaftlich auf Dauer überhaupt noch so etwas wie eine Rolle zu spielen, müsste Russland dementsprechend das eigene Land modernisieren, welches zu einem großen Teil nur durch den Verkauf seiner Rohstoffe lebt. Das Land wird sich aber mit den westlichen Sanktionen und dem fehlenden Know-how der vielen jungen Russ*innen, die wegen Putins Krieg das Land verlassen haben, kaum modernisieren lassen.

Also wie schon gesagt, der wirtschaftliche Niedergang Russlands hat gerade erst begonnen. Und das Ansehen Russlands ist durch Putins rücksichtsloses und wortbrüchiges Verhalten ohnehin in vielen Ländern der Welt über Jahrzehnte hinweg ramponiert. Wer mit Russland nicht unbedingt noch irgendwie Geschäfte machen muss, wird künftig darauf verzichten.

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4 Kommentare

  1. flotterblogger

    Für die Russen scheint sich erst mal nichts geändert zu haben. Westliche Firmen, die abgewandert sind, wurden durch russische ersetzt. Z.b. wurde bei McDonald nur die Schilder ausgetauscht. Mit der Idee „wir können das auch“ täuschen die Russen sich wahrscheinlich selbst.

    Den Handel und Wandel mit dem Westen hat Putin in seiner Ära aufgebaut und nun reißt er alles wieder ein.

    • god.fish

      Hatte gerade einen Artikel in der Zeit über den Nachfolger von McDonald’s gelesen, das Essen ist scheinbar zum Würgen.
      Voraussichtlich wird Russland für Jahre, wahrscheinlich sogar für Jahrzehnte hinter einer Art eisernem Vorhang verschwinden.
      Putin hat kein Interesse an seinem Volk, er hat kein Interesse an dem Volk der Ukrainer, sein einziges Interesse dürfte an seinem eigenen Machterhalt liegen.

      • flotterblogger

        Ich denke, es freut ihn, wie der Westen rudern muss. Jetzt ist er schon 10 Jahre am Stück am Machthebel und daran will er auf seine alten Tage noch kräftg rühren.
        Macht haben, halten, daran kleben und für das Volks da sein, passt nicht zusammen.
        Nun ist er von Machtgier befallen und die wird ihn, so hoffe ich, auch rückwirkend ans schwarze Brett bringen.
        Eine Revolution würde dem Land gut tun, doch dafür bedarf es wieder einen „starken“ Mann oder Frau , der das Volk aufwecken kann und sie erkennen lässt, wohin der Personenkult bzw. ewige Präsidentschaft führt.

      • god.fish

        Derzeit ist Russland unter Putin zu einer sehr repressiven Diktatur geworden. Unwahrscheinlich, dass sich da ein Aufstand aus dem Volk erheben könnte. Wenn jemand etwas unternehmen könnte, dann höchstens aus dem engsten Zirkel um Putin herum.

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