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Rhetorische Highlights

Eben hörte ich auf dem Infosender BR 24, wie irgendein Politiker über die Inflation sprach.

In etwa so: mit der Inflation ist es wie mit Zahnwasser. Ist sie erstmal draußen, kriegt man sie schlecht wieder in die Tube.

Ich überlege, ob mir ein ähnlich guter Vergleich eingefallen wäre.

Vergleiche, die irgendwo auf der Toilette spielen, wären sicher nicht angebracht, obgleich die Unmöglichkeit, die Dinge wieder an den Ausgangsort zurückzubringen, natürlich das Kopfkino anwerfen würden.

Also gut, was wäre sonst noch möglich?

Inflation, die aus dem Wasserhahn quillt? Also immer mehr Inflation, je mehr man ihn öffnet? Und das Wasser bekommt man auch nicht mehr dort hinein ?

Hmm. Nicht so originell.

Inflation ist wie Erbswurst? Hat man die Packung erstmal geöffnet und die Suppe gekocht, kriegt man sie nie wieder in die Verpackung?

Hmm. Auch nicht so der Knaller. Erbswurst kennt ja keiner mehr.

Inflation als Eiterpickel vielleicht? Hmmm. Mag nicht jeder, solche Vergleiche.

Vielleicht sollte man Inflation einfach etwas positiver framen. Wie wäre es mit: Geldwachstum? Inflation ist ja letztlich Geldwachstum.

Dann würde das mit dem Wasserhahn passen. Wer möchte kein Geldwachstum? Wasserhahn auf, das Geld sprudelt heraus. Und warum in aller Welt sollte man den Impetus haben, es wieder zurück in den Wasserhahn stopfen zu wollen?

Ja, das wäre eine Möglichkeit.

Ansonsten, wollte man auf das Positive Framing verzichten, ich gebe es zu, dann wäre der Vergleich mit dem Zahnwasser wohl doch das Optimum der rhetorischen Möglichkeiten.

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1 Kommentar

  1. Lyrix

    Vielleicht ein poröser Staudamm? Das Wasser fließt durch immer mehr Löcher hinaus, bis er komplett bricht. Danach gibt es eine Überflutungskatastrophe und spült die zuständige Ministerin zuerst in den Urlaub und dann ins Aus. 😉

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