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Joe Biden stoppt Erdölimporte aus Russland. Und die EU?

Die USA sind nicht so stark von Erdöl aus Russland abhängig, wie die EU Erdgas und Erdöl aus Russland braucht.

Immerhin stoppt US-Präsident Joe Biden nun die Erdölimporte aus Russland in die USA. Ein sehr wichtiges Zeichen, das Putin sicher versteht.

Und die EU? Neben ihr tobt der Krieg Putins an der Außengrenze der EU, aber die EU zögert.

Kann man nicht verstehen. Aus mehreren Gründen nicht.

Der ethische Grund ist, dass Putin ein ganzes Land, die Ukraine, in Schutt und Asche legt. Wenn man jetzt nicht schnell und massiv wirtschaftlich handelt, gibt es bald keine Ukraine mehr. Man kann das Thema nicht auf in 1 oder 2 Jahren verschieben, auch, wenn es dir artige Stimmen wegen der angeblichen Energiesicherheit in der EU gibt.

Der soziale und auch wirtschaftliche Grund ist, dass schon zwei Millionen Ukrainer*innen in die EU geflüchtet sind. In der EU werden sie bislang sehr willkommen geheißen und aufgenommen, man darf aber einerseits erwarten, dass es künftig soziale Spannungen geben könnte. Und zum anderen ist es natürlich wirtschaftlich auch eine Anstrengung, so viele Menschen zu integrieren. Immerhin sind die Menschen aus der Ukraine kulturell ähnlich wie die Menschen aus der EU, was eine Integration sicher leichter macht, als wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen kommen. Zum anderen sind die Ukrainer*innen in der Regel recht gut ausgebildet, was für die EU auch interessant sein könnte. Ganz im Vordergrund steht im Moment aber selbstverständlich der humanitäre Aspekt.

Sollte die EU das Ganze wirtschaftlich sehen, wäre es sinnvoll, jetzt alles zu tun, um den Krieg so schnell wie möglich finanziell auszutrocknen. Einerseits wegen der humanitären Katastrophe, andererseits, weil es auch für die EU wirtschaftlich bereits jetzt anstrengend werden dürfte, so viele Menschen unterzubringen, was sicher funktioniert und für die EU auf Dauer wirtschaftlich sogar durchaus von Vorteil sein könnte.

Aus all diesen Gründen sollte man verstehen, dass der Krieg bereits jetzt auch für die EU teuer ist. Sehr viele Menschen müssen untergebracht und integriert werden, auch, wenn sie auf Dauer sogar vorteilhaft für die EU sein können, die NATO muss finanziell verstärkt werden, die aktuellen EU-Sanktionen kosten ohnehin schon Geld. Deswegen macht es Sinn, jetzt nicht halbe Sachen zu machen, sondern das volle Programm. Je härter man jetzt reagiert wirtschaftlich, desto schneller wird Putins Russland wirtschaftlich zu Staub zerbröseln und ein anderer den Staat in Russland zu übernehmen bereit sein, hoffentlich. Jemand, der mehr von Demokratie und Menschenrechten und Völkerrecht hält.

Danach könnte sich vieles wieder entspannen, sofern die russischen Soldaten dann komplett aus der Ukraine abziehen und Reparationszahlungen von Russland aus geleistet werden würden so wir das politische System in Russland so korrigiert wird, dass derartiges nie wieder vorkommen kann.

Ansonsten ist Russland auf Dauer zum wirtschaftlichen Niedergang verdammt. Dank Putin, zu dem die Geschichtsbücher wohl nicht sonderlich gut sein dürften.

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2 Kommentare

  1. Werner Kastens

    Vielleicht halten die USA ja still, weil sie jetzt endlich das kostenlastige Fracking-Öl wieder mit Gewinn verkaufen können. Die 2% Zusage Deutschlands haben sie ja nun auch plus anteilig weitere 100 Milliarden Rüstungskäufe, wovon sie ja auch wohl profitieren werden. Nordstream 2 – ein großes Anliegen der USA ist auch vom Tisch. Also manchmal denke ich, soooo ganz ungelegen kommt den Amis alles nicht.

    • god.fish

      Die USA stellen auch den Hauptteil der NATO-Truppen, die gegen Russland kämpfen müssten, falls Putin seinen Krieg in die EU trägt – was durchaus im Bereich des möglichen ist. Also ganz so einfach ist es nicht, wie Sie das hier darstellen.

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