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Wer hat, dem wird gegeben

Wer hat, dem wird gegeben, wer nichts hat, dem wird auch das Bisschen noch genommen, das er hat. So in etwa brachte es Jesus auf den Punkt.

Der Obdachlose hat heute nichts und hat morgen nichts. Übermorgen hat er vielleicht gar nichts mehr. Derjenige aber, der so viel verdient, dass er sich Geld beiseite legen kann, kann dieses Geld in Aktien oder einen Aktienfonds investieren und in zehn Jahren ist es aller Voraussicht nach doppelt soviel wert, oder noch viel mehr.

Gerecht ist das nicht. Immerhin gibt es in Deutschland den Sozialstaat, der soziale Härten abfedert und Obdachlose, theoretisch zumindest, dabei unterstützt, auf Dauer nicht mehr obdachlos sein zu müssen. Ob das immer klappt, ist natürlich eine andere Frage. Aber zumindest muss eigentlich in Deutschland niemand auf der Straße leben und es muss auch niemand verhungern. Trotzdem ist es so, wer viel hat, dem wird auch viel gegeben.

Und wer gleich ein paar Millionen in einen Fond investiert, der muss eigentlich nur noch den Finger an der Computermaus bewegen, um zu arbeiten, wenn er sein Geld in einen Erfolg versprechenderen Fonds verschieben möchte. Der Obdachlose hingegen muss seine Hand aufhalten und hoffen, dass jemand ihm ein paar Münzen hinein wirft, damit er durch den Tag kommt. Oder er muss zum Sozialamt gehen und mit dessen Hilfe versuchen, sein Leben zu ändern. Die Sache mit der Computermaus ist auf jeden Fall einfacher.

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2 Kommentare

  1. Klaus K.

    Haben Sie schon mal versucht, einen säumigen Mieter aus einer Wohnung zu klagen? Dann wüßten Sie, daß eine ganze Menge passieren muß, bevor jemand obdachlos wird.

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