Menü Schließen

Sollten Impfverweigerer den Aufenthalt auf der Intensivstation selbst bezahlen müssen?

Der Ausweg aus der Corona-Pandemie ist die Impfung. Einen anderen Ausweg scheint es nicht zu geben.

Menschen können sich zwar auch mit dem Coronavirus infizieren und gelten dann eine gewisse Zeit lang als genesen, in Deutschland etwa sechs Monate lang, aber danach können sie sich wieder mit dem Virus infizieren. Und wieder schwer erkranken.

In Deutschland wird niemand gezwungen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Und einige Menschen, sogenannte Impfverweigerer, machen von diesem Recht Gebrauch.

Dann gibt es noch Menschen, die können sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen.

Die große Mehrheit jedoch kann sich impfen lassen und die Impfstoffe sind mittlerweile sehr effektiv und sehr gut verträglich.

Wenn jemand sich nicht impfen lässt und schon älter ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er an Covid-19 schwer erkranken kann. Einige von diesen schwer erkrankten Menschen verbringen Wochen auf der Intensivstation in Krankenhäusern, wo sie sehr hohe Kosten verursachen, die die Allgemeinheit über ihre Versicherungsbeiträge bezahlen muss. Zudem strapazieren sie, ohne dass das nötig wäre, weil sie sich ja kostenlos hätten impfen lassen können, eine große Zahl an Ärzten und Pflegern und sind auch mitverantwortlich dafür, dass andere dringend nötig werdende medizinische Behandlungen oder Operationen verschoben werden müssen, weil durch die unnötige Belegung der intensivstationen zu wenig medizinische Kapazitäten dafür zur Verfügung stehen.

Des weiteren sind sie mitverantwortlich dafür, dass die Inzidenzen insgesamt steigen, was bewirkt, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen können, beispielsweise Kinder unter 12 Jahren, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert werden. Denn je höher die Inzidenzen, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

Aus all diesen Gründen könnte man durchaus überlegen, weshalb jemand einerseits in relativ egoistischer Weise Rechte für sich in Anspruch nimmt, indem er sich nämlich nicht impfen lässt, dann aber, wenn er auf der Intensivstation liegt, die Vorteile der Allgemeinheit für sich beanspruchen will, nämlich die medizinische Versorgung, die ihn nicht mehr kostet, als seine Krankenversicherungsbeiträge.

Ist das gerecht? Darüber wäre eine Debatte zu führen.

Sicherlich muss zurecht jeder Mensch, der in Deutschland in ein Krankenhaus oder auf eine Intensivstation muss, dort auch die nötige medizinische Behandlung bekommen. Ob er die Kosten dafür aber der Allgemeinheit aufbürden darf, das wäre zu hinterfragen.

Nun könnte man argumentieren, dass man in diesem Sinne gleich ein paar weitere Themenfelder abhandeln könnte, beispielsweise Menschen, die auf der Autobahn viel zu schnell fahren. Denn Tempolimits gibt es in Deutschland vielerorts auf Autobahnen nicht.

Und auch hier könnte man sagen, dass man derlei durchaus diskutieren könnte. Denn je schneller Menschen auf der Autobahn unterwegs sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Unfall ereignet, noch dazu ein schwerer, bei dem der Fahrer des zu schnellen Autos und auch unbeteiligte andere Fahrer und Mitfahrer schwer verletzt werden können. In diesem Fall würde auch der Egoismus einiger Weniger in Frage gestellt werden zugunsten der Belange der Allgemeinheit. Ein schwer verunglückter Raser müsste natürlich gleichermaßen im Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt werden, aber warum sollte die Allgemeinheit für ihn die Kosten übernehmen müssen, wenn er doch selber das Risiko für einen schweren Unfall für sich selbst und sogar für andere stark erhöht hat?

Die ethische Diskussion ist hiermit eröffnet.

Ähnliche Beiträge

15 Kommentare

  1. junymond

    Es stellt sich somit die Frage wer überhaupt auf die Intensivstation darf. Darf ein Motorradfahrer der nicht so abgesichert ist wie jemand der Auto fährt, darf es ein Sportler der sich selbst gefährdet Darf es ein geimpft, der dennoch das Virus weitergeben kann. Wer hat Anspruch?
    Ich kann nur sagen, meine Muttet lag nach der Impfung auf der Intensivstation und musste wie jeder andere den Tagessatz zahlen. Eine Medaille gab es nicht, wäre doch auch mal eine Anregungen. Eine Medaille für Impfopfer und eine für die, die einen Impfdurchbruch erleiden…..😉

    • god.fish

      Ja, das ist natürlich ein gewichtiges Argument. Würde man erst einmal anfangen, Risiken als Grundlage für eine mögliche Zuzahlung zur Behandlung zu nehmen, gäbe es vielleicht kein Halten mehr.

    • god.fish

      Andererseits kann ein Motorradfahrer Schutzausrüstung tragen, ein Autofahrer kann sich anschnallen und muss nicht unglaublich schnell fahren, und durch diese Vorsichtsmaßnahmen könnte man sagen, wäre dann auch das abgedeckt, was der Mensch tun kann zu seinem Schutz. Beim Coronavirus wäre das eben die Impfung.

      Die Frage lautet also eher, ob jemand, der auf fahrlässige Weise sich oder andere gefährdet, auf Gemeinschaftskosten behandelt werden soll, oder die Kosten selbst oder zumindest teilweise selbst übernehmen müsste.

      • god.fish

        Das stimmt, die können sich theoretisch auch anstecken, aber die Erkrankung verläuft bei Geimpften zumindest in der Regel viel leichter und Geimpfte kommen nur äußerst selten auf die Intensivstation.

      • junymond

        Wie gesagt in der Regel. Ich gehe Grundsätzlich nie davon aus was Medien berichten, sondern schaue auf mein persönliches Umfeld.

      • god.fish

        Ich habe die ZEIT abonniert, die finde ich in aller Regel rechts seriös und gut recherchiert.
        Aber ja, man kann natürlich zusätzlich noch schauen, was im eigenen Umfeld so vor sich geht.

      • junymond

        Wenn Du in mehreren Ländern gelebt hast, wirst Du erkennen das Medien immer auf die Interessen des Landes ausgerichtet sind und jeders Land eine andere Meinung hat. Wie kann ein deutscher über irgend ein Land urteilen, wenn wir nicht dort aufgewachsen sind, wir sehen es nur aus unserer Sichtweise. Genauso wird gerade alles totgeredet was nicht der Masse entspricht. Ob die Masse recht hat, kann man nur Rückblickend erkennen und selbst dann, nur aus der derzeitigen Sichtweise. IRRTÜMER gab es genug, nur wie sicher war man sich damals? Da gab es doch mal jemand der meinte die Krankenhäuser müssten minimiert werden, wegen zu viel leerstehenden Betten. Verurteile nichts was mogen ganz schnell anders sein kann. Die Medien wissen es auch nicht, sonder nehmen auf, was gerade geglaubt wird. Nimm eine Zeitung, von mir aus die beste aus einen Dir fremden Land…..von mir aus Kongo. Libanon,China usw. Meinst Du deren Medien lügen oder würden nicht begreifen um was es geht??
        Wohin man schaut jeder glaubt er hat Recht und am meisten haben die Recht, die am lautesten sind. Die leisen könnten auch recht haben aber man macht sie Mundtot. Reden wir in 20 Jahren weiter.. Dann hat Corona einen anderen Namen und es gibt immer noch Menschen die gerade mal wieder alles falsch machen und die Welt gefährden . Selbst wenn Du alle auflöst oder Du alle dahin erzogen hast, dass sie dem entsprechen wie die Masse es gerade möchte, es wird nie gut sein. Es gab Hexenverbrennungen, Residential school Rettungsboote nicht aufnehmen usw…….
        „2022 keine medizinische Versorgung für ungeimpfte🙃🤭 “
        So ist das mit RECHTHABEN

      • nouseforislam

        Ab wann fängt fahrlässig an? Was treiben Sie denn so für Aktivitäten? U. U. übergewichtig? Raucher? Zu wenig Vitamine? Keine 2 Liter Flüssigkeit am Tag? Ohne Socken in der Wohnung rumlaufen?

  2. god.fish

    Also medizinische Versorgung muss schon für jeden garantiert sein. Die Frage mit einer finanziellen Beteiligung ist natürlich polarisierend. Ich habe auch nichts dagegen, wenn es einfach so weiterläuft, wie bisher, wollte die Frage nur mal in den Raum stellen.
    Die seriösen Medien in Deutschland (es gibt wohl auch wenig seriöse) bemühen sich in der Regel schon, genau zu recherchieren. Aber sie sind es auch nicht, die angeben, was ist, sondern es sind die Virologen und Politiker, über die diese Medien berichten. Aus Sicht von Virologen hat sich allerdings doch die Ansicht durchgesetzt, dass das Coronavirus gefährlich ist, dass eine Infektion damit Langzeitfolgen mit sich bringen kann und dass man eine solche Infektion lieber vermeiden sollte.

  3. nouseforislam

    Raucher? Selbstzahlen. Fette? Selbstzahlen. Sportler? Selbstzahlen. Tätowierte? Selbstzahlen? Skater? Selbstzahlen. Hundebesitzer? Selbstzahlen. Häuslich Verunfallte? Selbstzahlen. Warum sollten die KHs überhaupt Leute, die rauchen, bekifft Unfälle verursachen, zu wüst skaten, beim Fensterputzen die Leiter runterfallen, zuviel Süsses essen, sich Tattoos entfernen lassen oder eine Vorsorgeuntersuchung haben ausfallen lassen, behandeln? Ein Arzt, der sich weigert, Kranke zu behandeln – egal ob die Covid, Lepra oder AIDS haben – gehört rausgeschmissen, weil er gegen seinen Eid verstossen hat. Basta.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von god.fish

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen