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Verringert Fahrradfahren die CO2 Emissionen?

Angenommen, Sie wollen die Umwelt in der Art und Weise schonen, dass Sie aufs Fahrrad umsteigen, um vermeintlich weniger CO2 zu emittieren. Gelingt Ihnen das?

Fall 1: Sie machen zu dritt eine Fahrradtour.

Fall 2: Sie fahren zu dritt mit dem Auto ins Grüne.

In welchem der beiden Fälle wird mehr CO2 emittiert?

Machen Sie die Probe und folgen hier selbst der Berechnung.

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12 Kommentare

  1. deingruenerdaumen

    Da habe ich einige Einwände: Der Aufwand an Material und an Energie für die Erzeugung eines Autos und eines Fahrrades gehören auch in diese Überlegungen mit hineingenommen. Der Ausflug von 3 Personen mit dem Auto oder mit dem Fahrrad sind eine Möglichkeit. Realität ist, dass die meisten Fahrten mit dem Auto mit nur einer Person im Wagen unternommen werden. Über die Ernährungsgewohnheiten der Autofahrer und der Radfahrer zu spekulieren ist eine Fiktion, die Annahme, dass jemand sich nur von Rindfleisch oder Tomaten ernährt, ob Autofahrer oder Radfahrer ist doch gewagt. Nicht hineingenommen sind auch die Begleitkosten wie, gesundheitliche Langzeitschäden durch Luftverschmutzung, Lärm und Verkehrsunfälle. Auch der Platzverbrauch durch Autos, Parkplätze und Straßen gehört mit in die Kosten- Nutzen Rechnung.

  2. Klaus

    Lieber fish,

    leider kann ich dir diesmal überhaupt nicht zustimmen.

    Die Berechnung im verlinkten Artikel zeigt meiner Meinung nach sehr schön, dass man sich alles, wirklich alles schönrechnen und anderes schlechtrechnen kann, wenn man nur will.

    Nichts für ungut …

    • god.fish

      Auf die Idee, das Ganze durchzurechnen, bin ich erst gekommen, als mir ein Physiker, der selber bei einem großen Verkehrsunternehmen arbeitet, den Hinweis gegeben hatte, dass Fahrradfahren nicht per se CO2 einspart. Klar ist Fahrradfahren gesund, klar fällt beim Autofahren noch eine ganze Menge mehr an als nur CO2. Es gibt also eine Menge an Gründen, das Autofahren zu reduzieren. Aber die Sache mit den CO2 Emissionen ist eben so, wie hier berechnet.

  3. Klaus

    Die Sache mit den CO2-Emissionen ist eben nicht so, wie dort berechnet. Die Kommentare zum verlinkten Artikel haben eigentlich schon alles dazu gesagt. Nur nochmal kurz:

    Warum isst der Radfahrer eigentlich ausschließlich Rindfleisch? Wenn man schon so rechnet, dann muss man dem gegenüberstellen, dass auch der Autofahrer nur Rindfleisch isst, sonst ist es doch eine Milchmädchenrechnung, in der man Äpfel und Birnen miteinander vergleicht. Du sagst ja selbst, dass die Rechnung nicht mehr funktioniert, wenn der Radfahrer nur wenig Rind isst.

    Da ich viel Rad fahre, kann ich sagen, dass ich mich ganz normal ernähre und nicht mehr esse als meine Frau, die wenig Rad fährt. Es stimmt also schon nicht, dass der Radfahrer, nur weil er Rad fährt, größere Mengen konsumiert als der Autofahrer. Es könnte sogar eher umgekehrt sein, weil der Autofahrer wegen Bewegungsmangel mehr Fett ansetzt und sein Körper gerade deshalb auch immer mehr Fett verlangt. Jedenfalls lebt der Autofahrer ungesünder als der Radfahrer, weil er sich nicht bewegt, was wiederum Folgen haben kann, die zu einem größeren CO2-Ausstoß führen (Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, größerer Verschleiß an Autos, Fettleibigkeit etc.). Das KANN so sein, MUSS aber nicht.

    Warum isst der Radfahrer alternativ zum Rindfleisch ausschließlich Käse? Ich kenne keinen Menschen, der sich ausschließlich von Käse ernährt.

    Warum fällt dir als weitere Alternative nur ein, dass der Radfahrer kiloweise Tomaten isst? Auch das ist ja völlig unrealistisch. Also ist auch die Bemerkung, der Radfahrer müsste einen Anhänger mit 12,5 kg Tomaten hinter sich herziehen, eine bloße Fiktion, die den Radfahrer im Vergleich schlecht aussehen lässt.

    Ich würde dann nicht dein Fazit ziehen, dass ein Vergleich zwischen Auto- und Radfahren bzgl. des CO2-Ausstoßes nur bedingt geeignet ist (was ja rein theoretisch und abstrakt stimmt, weil alle Berechnungen nur bedingt aussagekräftig sein können), sondern mein Fazit wäre, dass aufgrund der unrealistischen und fehlerhaften Grundannahmen die ganze Rechnung nur (freundlich gesagt) bedingt aussagekräftig ist.

    • god.fish

      Der Artikel macht anhand von Beispielrechnungen deutlich, dass auch beim Radfahren CO2 emittiert wird.
      Um 100 Kilometer zurückzulegen, wird, je nachdem, woher man die Energie bezieht, eine gewisse Menge an CO2 ausgestoßen. Es kommt dabei nicht drauf an, ob sich jemand nur von Rindfleisch oder nur von Tomaten ernährt, sondern es geht um das Prinzip. In der Tat werden sich Menschen natürlich von einem Mix ernähren.

      Bei beiden, beim Autofahrer als auch beim Radfahrer, könntest du natürlich noch die Energie und den CO2 Ausstoß hinzufügen, die beide Menschen in Ruhe verursachen. Das müsstest du dann aber bei beiden machen, nicht nur bei einem.

  4. Steven

    Laut Bundes Umwelt Amt verursacht ein Deutscher im Durchschnitt 1,69t CO2 im Jahr durch seine Ernährung. Das macht 4,63 kg CO2 pro Tag. Laut Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) der durschnittliche Deutsche 3500 kcal am Tag zu sich. Also verursacht er pro 1 kcal 1,32 g CO2. Bei 2250 kcal Mehrverbrauch für 100 km Radfahren macht das 2,97 kg CO2, bei durchschnittlicher Ernährung
    Wenn man den Zahlen der FAO nicht traut und deshalb von einer Energiezufuhr von 2000 kcal am Tag ausgeht, dann würden wir bei 2,315 g CO2 pro 1 kcal landen. So würden die 100 km auf dem Rad 5,21 kg CO2 verursachen. Zu dritt sind’s dann wohl irgendwo zwischen 8,91 und 15,63 kg CO2.

    Du gehst in deinen Berechnungen von einem Kraftstoffverbrauch von 3,5 bis 4 Liter auf 100 km aus. Ist das realistisch? (2,33 kg CO2 pro Liter Benzin oder 2,64 kg CO2 pro Liter Diesel)
    Laut Staista betrug der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch von neu zugelassenen Benzinern und Dieseln 6,5 Liter auf 100 km, im Jahr 2020. So wären es 17,16 kg CO2 auf 100 km für den Diesel und 15,14 für den Benziner.

    Wenn man dann noch Raffinierung und Transport bei den Kraftstoffen einbezieht, denn das wurde bei der Ernährung ja auch gemacht, landen wir bei 3,14 kg CO2 pro Liter Benzin oder 3,31 kg CO2 pro Liter Diesel. So wären es 21,51 kg CO2 auf 100 km für den Diesel und 20,41 für den Benziner.

    Wenn wir dann noch davon ausgehen, dass die drei Autofahrer gesund leben möchten, also noch Sport treiben, der Radfahrer das aber schon erledigt hat, so müssen wir den Autofahrern noch 15,63 kg hinzurechnen 😉

    Herstellung, realistischen Kraftstoffverbrauch usw. lasse ich jetzt mal außen vor.

    Das wäre mein Vergleich von Radfahrer und Autofahrer, nach bestem Wissen und Gewissen. Und jetzt fühle ich mich als Radfahrer auch wieder wohl, denn für einen Moment war mein Weltbild zusammengebrochen.

    Gruß, Steven

    • god.fish

      Danke, interessant. Ich glaube, es ist aber nicht so sinnvoll, von der durchschnittlichen CO2-Emission eines Bürgers auszugehen, sondern man müsste ja die tatsächliche Emission beim Radeln zugrunde legen.

      • Steven

        Das Habe ich ja getan. Ich habe geschaut wieviel CO2 die durchschnittliche Ernährung eines/einer Deutschen verursacht. Diesen Wert durch die durschnittliche Kalorienaufnahme geteilt, um zu ermitteln wieviel CO2 eine kcal bei einer Durchschnittsernährung verursacht. Diesen Wert habe ich dann mit den von dir vorgegebenen 2250 kcal für die 100 km Radfahrt multipliziert. So habe ich die tatsächlichen Emissionen der Fahrt eines sich durschnittlich ernährenden Radfahrers berechnet. Und ich habe dabei nicht einmal mit einberechnet, dass der/die durschnittliche Deutsche mit 3500 kcal Nahrungsaufnahme pro Tag eh schon mehr als 50% über seinem Durchschnittstagesbedarf zu sich nimmt. Der müsste jeden Tag fast 50 km Radfahren, damit er nicht dick wird!

      • god.fish

        Ich glaube, du hast einen Denkfehler drin. Von der durchschnittlichen Ernährung eines Deutschen kommst du zur durchschnittlichen CO2 Emission eines Deutschen. Dieser Durchschnittswert beinhaltet zwar AUCH Leute, die fahrradfahren, aber in der Gesamtheit dürfte er eben ziemlich ungenau sein, es sind Kinder in diesem Wert mit drin, Alte, Kranke, Menschen, die acht Stunden im Büro sitzen, Menschen, die acht Stunden im Bett liegen und schlafen in der Nacht, und so weiter.
        Du musst es so machen, wie in meiner Berechnung. Schauen, wie viel Energie für eine gewisse Strecke und ein gewisses Tempo aufgewendet werden muss und dann schauen, wie viel Energie irgendwelchen Lebensmittel liefern. Für diese Lebensmittel kannst du dann die CO2 Emission ermitteln. Das liefert dann ein richtiges Bild.

        Ich kann dich an anderer Stelle aber entlasten. Was ich nicht einberechnet habe bei meinen Berechnungen, sind die CO2 Emissionen, die entstehen, wenn ein Auto oder ein Fahrrad hergestellt werden. Diese CO2 Emissionen dürften bei einem Auto natürlich um ein vielfaches höher liegen als bei einem Fahrrad. Möglicherweise kann man ein ganzes Leben lang fahrradfahren und CO2 emittieren und kommt nie an die CO2 Emissionen heran, die bei der Herstellung eines Autos entstanden sind. Das ist jetzt allerdings nur eine Vermutung, das könntest du mal recherchieren.

      • Steven

        Es tut mir leid, aber ich habe das Gefühl du liest oder verstehst meine Beiträge nicht richtig. Hier ein letzter Versuch, dann gebe ich auf und du gewinnst 😉

        Du hast doch schon angegeben, wie viel Energie für die 100 km aufgewendet werden. Den Wert halte ich für realistisch und ich habe ihn in meine Berechnung übernommen. Nur bin ich nicht von einer Fleisch- und Käsediät ausgegangen und auch nicht von einer rein Tomatenbasierten Ernährung. Ich habe die CO2 Emissionen der Durchschnittsernährung der Deutschen auf die von dir angegebenen 2250 kcal für 100 km Radfahren angewendet, um ein realistisches Bild zu erhalten. Und ja, es sind Alte und Junge, Sportliche und Unsportliche, Kranke und Gesunde, Handwerker und Akademiker und viele mehr in der Statistik, und die ernähren sich von allem Möglichen, von der Sojasprosse bis zum 400g Rindersteak.

        Außerdem hatte ich ja erwähnt, dass in Deutschland durschnittlich 3500 kcal zu sich genommen werden, also über 1000 kcal mehr als benötigt werden. Das heißt, die Radfahrer können ungefähr 50 km fahren ohne einen Bissen mehr zu essen, denn da über 50% der Deutschen übergewichtig sind, verbrennen sie den Überschuss anscheinend nur sehr selten anderweitig.

        Ebenso habe ich mit dem statistischen Durschnittsverbrauch eines 2020 zugelassenen PKW gerechnet und zusätzlich die Emissionen die zu Produktion und Transport des Kraftstoffs anfallen mit einbezogen, weil dies mit den Lebensmitteln auch geschehen ist.

        Wenn ich wissen möchte ob in Bayern oder in Niedersachsen die besseren Schulleistungen erbracht werden, nehme ich ja auch nicht den besten Schüler aus Niedersachsen und vergleiche ihn mit dem schlechtesten Schüler aus Bayern, sondern ich nehme einen Durchschnitt aller Schüler aus den Bundesländern. Und ich lasse auch nicht in Bayern die Deutschnoten und Niedersachsen die Mathenoten weg.

        Viele Grüße und immer gute Fahrt, ob mit Fahrrad oder dem Auto!

      • god.fish

        Ich hatte deinen Artikel nicht extra noch einmal durchgelesen, weil ich morgens zwischen Tür und Angel geantwortet hatte, deswegen hatte ich ihn vielleicht anders im Kopf, als du ihn geschrieben hattest. Ich will jetzt auch nicht alle Werte noch einmal raussuchen. Meine Rechnung stimmt prinzipiell. Drum antworte ich dir auch nur prinzipiell.

        Wenn du einen Durchschnittswert bei der Ernährung und deren CO2 Emissionen nimmst, wie du das scheinbar machst, ist das sicher legitim. Dadurch wird die Berechnung sicher der Wirklichkeit mehr angepasst.

        Bei einer gewissen Energieeinheit, die aus Kraftstoff oder aus Nahrung gewonnen werden kann, muss natürlich in beiden Fällen die Herstellung mit einberechnet werden. Ich glaube, bei meinen Werten war das aber auch schon der Fall.

        Dein Argument, dass ein Mensch in Deutschland ohnehin übergewichtig ist und dementsprechend 50 km fahren könnte, ohne einen Bissen mehr zu essen, ist in Bezug auf den CO2 Ausstoß nur ein Scheinargument, weil dieser Mensch die Energie, die er für diese Strecke braucht, ja bereits zu sich genommen hat und somit auch dementsprechend für CO2 Emissionen gesorgt hat, welche in diesem Fall dann eben seinem Fahrradfahren zugerechnet werden müssten.

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