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Indien, Coronaleugner und die Realität

Würden beispielsweise diejenigen Menschen in Deutschland (und nicht nur hier), die glauben, die Pandemie existiere gar nicht und das Virus, das man nicht sehen kann, genauso wenig, nicht nur auf ihren Telegram-Channels lesen, sondern auch mal in seriösen Medien, dann könnten sie einen medialen Blick nach Indien wagen und würden feststellen, dass dort gestern 352.991 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden sind (die nicht registrierten Neuinfektionen dürften natürlich um ein vielfaches höher liegen) und 2812 Menschen, die nachweislich mit oder an einer covid-19 Erkrankung gestorben sind (die Dunkelziffer vermutlich ebenfalls wesentlich höher), Tendenz in beiden Fällen stark steigend.

Sie würden dann vielleicht auch mitbekommen, dass in Indien Verstorbene verbrannt werden müssen, weil man in der Kürze der Zeit überhaupt nicht mehr genug Gräber schaufeln kann, sie würden vielleicht mitbekommen, dass es nicht genug Sauerstoff gibt für diejenigen Menschen mit covid-19, die keine Luft mehr bekommen, und sie würden daraus vielleicht die Lehre ziehen, auf Demonstrationen in Deutschland nicht mehr von Diktatur zu fabulieren, sondern wahrzunehmen, dass sie trotz einer Pandemie in Deutschland öffentlich demonstrieren dürfen und sie würden aber vielleicht dann etwas verantwortungsvoller mit diesem Grundrecht umgehen und auf ihren Demonstrationen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und den Mindestabstand halten, um die Neuinfektionen in Deutschland nicht auch immer wieder massiv in die Höhe zu treiben.

Das würden sie vermutlich, wenn sie nicht immer nur in derselben Filterblase lesen würden. Aber ja, andererseits muss man diesen Menschen zugute halten, dass es natürlich bequemer und komfortabler und angenehmer ist, zu glauben, all diese Dinge gäbe es gar nicht. Einzig die Realität hält sich leider nicht daran, was Menschen so glauben, sie bleibt einfach das, was sie ist: die mitunter grausame Realität.

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