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Sind Traditionen gut?

Nehmen wir einmal an, es gäbe ein großes Land, in dem traditionell Systemkritiker und Oppositionelle immer wieder klammheimlich beispielsweise mit Nervengift beseitigt werden würden.

Ooooookay, Traditionen sind nicht immer gut.

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8 Kommentare

  1. Klaus

    Ich werde einen Gedanken nicht los: Was Nawalny angetan wurde, ist grausam und höchst undemokratisch. Aber was ist mit Edward Snowden und Julian Assange? Die wurden zwar nicht ermordet, aber Snowden wäre wohl lebenslänglich hinter Gittern verschwunden, wenn er nicht ins Exil gegangen wäre, und Asange droht dasselbe. Der eine musste seine Heimat verlassen und alles aufgeben, was er dort hatte. Der andere lebte sieben Jahre in einer Londoner Botschaft (auch eine Art Gefängnis für ihn) und sitzt jetzt dort in Auslieferungshaft. Es geht ihm offenbar sehr schlecht, da er die Auslieferung an die USA fürchten muss. Ist das nicht auch grausam und undemokratisch?

    Beide Regime kennen gegenüber Regimegegnern keine Gnade und verhalten sich zutiefst unmenschlich. Leider wird von westlich orientierten Regierungen nur für Nawalny Partei ergriffen.

    Diese Einseitigkeit finde ich unerträglich.

    • god.fish

      Dein Vergleich hinkt etwas. Edward Snowden und Julian Assange haben gegen Gesetze verstoßen, indem sie Staatsgeheimnisse veröffentlicht haben. Nawalny hat das nicht, er war einfach nur Politiker.
      Das ist ein Unterschied.

  2. Klaus

    Ingeborg Bachmann sprach vom „Verrat unwürdiger Geheimnisse“. Dem kann ich nur zustimmen. Und immerhin sollen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen (und ihren Gesetzen).

  3. god.fish

    Natürlich kann man für Edward Snowden und Julian Assange Sympathien haben. Die Rolle von Edward Snowden ist für mich allerdings trotzdem etwas unklar, weil er doch in Russland Unterschlupf gefunden hat. Hatte er vorher möglicherweise schon für Russland gearbeitet, möglicherweise als Spion?
    Und Julian Assange kann man natürlich auch positiv sehen, andererseits hat er auf WikiLeaks auch Namen veröffentlicht, was dazu beigetragen haben kann, dass irgendwo auf der Welt Menschen in Lebensgefahr dadurch gekommen sein könnten, vielleicht sogar umgebracht worden sein könnten.
    Andererseits wurde auf WikiLeaks, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dieses Video veröffentlicht, auf dem man sieht, wie US Soldaten in Irak aus einem Kampfhubschrauber heraus einfach so Menschen abschießen, ohne Grund. Klar, dass so etwas aufgeklärt gehört, in dieser Hinsicht war WikiLeaks natürlich ein Vorreiter.

  4. Klaus

    Genau, dieses Video hatte ich auch im Kopf, es ist von WikiLeaks. Natürlich muss vermieden werden, dass andere Menschen durch Veröffentlichungen in Gefahr geraten. Falls das der Fall war (was ich nicht beurteilen kann), ist das zu kritisieren.

    Davon, dass Edward Snowden ein russischer Spion hätte sein können, habe ich noch nie gehört oder gelesen (was natürlich nicht viel bedeutet). Gehört das vielleicht in den Bereich der Spekulationen oder Fake News, die von irgendeiner Seite gestreut werden? Jedenfalls hat er für Aufklärung bezüglich der US-Abhöraktionen gesorgt. Geändert hat sich daran aber wohl kaum etwas, und Russland hat davon auch nicht profitiert, oder?

    • god.fish

      Sagen wir mal so, man braucht wahrscheinlich nicht zu glauben, dass ein Land wie Russland jemandem von der NSA oder bei welcher Behörde Edward Snowden auch immer war, zusammen mit seinen beiden Laptops unbehelligt Aufenthalt gewährt, ohne Einsicht in sämtliche Geheimnisse, die er da mit sich trägt, nehmen zu wollen. Insofern schon ein zweischneidiges Schwert.

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