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„I cant’t breathe“

In den USA gibt es in mehreren Städten Ausgangssperren, so hörte ich gestern auf dem Infosender „B5 aktuell“ und es gab zahlreiche Demonstrationen, viele davon friedlich. Ausgangspunkt war der folgende gewesen:

Was fehlte eigentlich noch, um diesem von Covid-19 und 104.000 Todesopfern sowie 40 Millionen Arbeitslosen erschütterten und von Präsident Trump täglich aufgehetzten und in keiner Sekunde mit Ernsthaftigkeit geführten Land den Rest zu geben? Antwort: ein neuer Rassenkonflikt, ist doch klar, ausgelöst durch einen Mord – durch vier weiße Cops an einem unbewaffneten Schwarzen und gefilmt von einer  Passantin und deshalb in aller Grausamkeit wieder und wieder im ganzen Land ausgestrahlt.

Quelle

In den USA ist also wieder der seit Jahrhunderten schwelende Konflikt zwischen den Hautfarben neue befeuert worden und aufgebrochen, der sich bis in die Gegenwart zieht:

Schwarze US-Bürger verdienen weniger und sind schlechter versichert als weiße Amerikaner. Ihre Lebenserwartung ist geringer. Sie gehen auf schlechtere Schulen, sowieso auf schlechtere Universitäten. Sie werden häufiger und länger inhaftiert, öfter hingerichtet. Und wenn dann ein Präsident wie Trump alle Reformen des ersten schwarzen Präsidenten Barack Obama rückgängig macht, sowieso alle Sozialreformen, wenn anschließend Covid-19 in brutaler Präzision die sozialen Schwachstellen der Gesellschaft findet, dann sterben natürlich auch in dieser Krise wieder überproportional viele Schwarze.

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Da wir gerade Pfingstmontag haben, fällt mir ein christlicher Gedanke ein, den ich in einem Interview mit Prof. Michael Welker zum Wirken des Heiligen Geistes las:

Insofern ist der Geist Gottes, der Heilige Geist, keine verstiegene Angelegenheit, sondern eine Kraft, die die Menschen befähigt, nach Gerechtigkeit zu streben, und zwar nicht nach irgendeiner abstrakten Gerechtigkeit, sondern nach einer konkreten, die da heißt: Schutz der Schwachen, Nächstenliebe und die Suche nach Freiheit, Wahrheit und Frieden.

Quelle

Sofern also Demonstrationen für Gerechtigkeit in der eben zitierten Form friedlich stattfinden, findet man dieses Anliegen auch in der christlichen Tradition, wenn es um das Wirken Gottes in unserer Welt, also das Wirken des Heiligen Geistes geht. Ich will damit nicht behaupten, dass dort der Heilige Geist am Wirken ist, aber er zeigt sich in biblischer Tradition eben auch und gerade bei derartigen sozialen Missständen. Insofern: vielleicht doch ?

Titelbild: Beispielbild

 

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