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Sind Atomwaffen böse ?

Sagen wir mal so: jemandem das Leben zu nehmen, das ist böse.

Insofern ja, Atomwaffen sind böse, wenn sie zum Einsatz kommen.

Aber auch: Nein. Atomwaffen verhindern Kriege, weil ein Angriff auf ein anderes Land bedeutet, dass man selber mit der Vernichtung rechnen muss. Ein unangenehmes Kalkül zwar, aber es ging bislang immer auf. Ja, Atomwaffen retten auch Leben.

Deutschland selber hat keine Atomwaffen, sondern ist unter den Schutzschirm der NATO geschlüpft, sodass beispielsweise Putin, derzeit und wohl bis ans Lebensende russischer Präsident, zwar im „nahen Ausland“ Annexionen vollzieht („Krimannexion“), sich dies aber in Ländern mit NATO-Schutz nicht traut. Zu teuer wäre für ihn ein solcher Versuch.

Ein gewisses Glaubwürdigkeitsproblem hat der NATO-Schutzschirm allerdings. Denn angenommen, Deutschland würde Ziel eines Angriffs, würden es dann z.B. die USA wirklich riskieren, auf den Aggressor mit Atomwaffen zu reagieren, obwohl doch nur ein Bündnispartner und nicht die USA Ziel des Angriffs wären ?

Um diese Lücke in der Glaubwürdigkeit zu schließen, haben die USA Atomwaffen in Deutschland installiert. Diese könnten im Angriffsfall von deutschen Flugzeugen ins Feindgebiet gebracht werden und dort zum Einsatz kommen. Aber wir wir oben schon gelernt haben: allein die Möglichkeit einer glaubhaften Abschreckung verhindert im Grunde den Einsatz von Atomwaffen. Gäbe es sie hingegen nicht, diese glaubhafte Abschreckung, könnte ein Angriffskrieg z.B. auf Deutschland viel wahrscheinlicher werden – denn Deutschland ist ein sehr reiches Land. Warum es also nicht annektieren ?

Der Bundesvorsitzende der SPD, Walter-Borjans, und SPD-Fraktionsvorsitzender Mützenich jedoch wollen einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und sprechen sich zudem gegen die Modernisierung der völlig veralteten deutschen Tornado-Kampfjets aus.

Dass ohne eine glaubhafte militärische Abschreckung die Gefahr eines Krieges steigt, sehen sie nicht.

Mehr zum Thema können Sie hier nachlesen.

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15 Kommentare

  1. Nirmalo

    @ „Dass ohne eine glaubhafte militärische Abschreckung die Gefahr eines Krieges steigt“

    …darum horten die Amerikaner kein Klopapier, sondern bewaffnen sich… noch mehr als bisher schon.

    Es ist das dumme auf Angst und Feindschaft beruhende Denken.

    Ein Mann wie Jesus hat es nicht mit der Angst und setzt
    deshalb auf die feine Frequenz der Freude und der Liebe.

    Wir nennen den Neandertaler primitiv, dabei sind unsere Keulen in der Lage, mehr als nur einen Planeten zu vernichten. Mir eine noch größere Idiotie vorzustellen, ist mir nicht möglich.

    Wir suchen draußen nach intelligenten Wesen.
    Wir sollten bei uns mit dem Suchen anfangen.

    • theolounge.blog

      Jesu Pazifismus könnte vielleicht unter Christen so gelebt werden, dass er realiter in unserer Welt an seine Grenzen stößt, erkannte schon Martin Luther. Aber klar: eine Welt ohne Kriege ist natürlich das Ziel. Aber die Realpolitik muss sich an den realen Gegebenheiten orientieren.

  2. Nirmalo

    @ „die Realpolitik muss sich an den realen Gegebenheiten orientieren“

    Für den Fall daß wir intelligente Wesen sind, aber nur für diesen Fall, sind wir selbstverständlich in der Lage, die „realen Gegebenheiten“ so intelligent zu fügen, daß man uns und wir uns selbst „intelligent“ nennen dürfen. Aber nur für diesen Fall!

    Sonst müssen wir ehrlich sagen: „Wir dummen Menschen
    suchen irgendwo DRAUSSEN nach intelligenten Wesen.“

    Wer in Liebe, Vertrauen und Freude lebt, lebt genau so real wie jemand, der in Angst, Mißtrauen und Pessimismus lebt. Es sind nicht die Umstände, die uns zwingen – wir bestimmen das Klima.

    • theolounge.blog

      Es ist auch die Sozialisation, die Erziehung und psychische Gegebenheiten, die uns Menschen in unseren Schranken gefangen halten. Intelligenz alleine reicht scheinbar nicht, kann sie doch von beiden Seiten der Macht, von der guten wie von der schlechten Seite, für ihre Zwecke verwendet werden.

      • Nirmalo

        @ „Es ist auch die Sozialisation, die Erziehung und psychische Gegebenheiten, die uns Menschen in unseren Schranken gefangen halten.“

        Sind wir Menschen also nur „Opfer“ der Umstände? Also ohne Schuldfähigkeit? Also unzurechnungsfähig wie Kleinkinder (2)? Also ohne Verantwortung – die für die Erwachsenen-Reife (4) normal, bzw. selbstverständlich ist?

        Ich sage: Nein. Wir haben die Wahl, uns anständig zu verhalten – oder nicht. Wir tragen für all unser Tun und Lassen die Verantwortung. Wir können uns da nicht raus stehlen. So viel Intelligenz ist beim angeblichen „Homo sapiens“ doch wohl vorhanden, oder nicht?

        @ „Intelligenz alleine reicht scheinbar nicht, kann sie doch von beiden Seiten der Macht, von der guten wie von der schlechten Seite, für ihre Zwecke verwendet werden.“

        Zustimmung: Präzise muß ich von Reife sprechen.
        Denn: Intelligenz steckt auch in den Kriegswaffen.

        Ich lese gerade: „Deutsche Kriegswaffenexporte um 43% mehr als im Vorjahr.“ Das bedeutet: Auch Deutschland steht ganz vorn (dritter oder vierter Platz) im Dienst von Zerstörung, Verletzung und Tod.

        Vielleicht müssen wir doch irgendwo anders nach intelligentem Leben Ausschau halten. Die „Theolounge“ legt es nahe. Da hat der Theo (Gott) wohl etwas falsch gemacht?

        „Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut.“ – Matthäus 7:26

      • theolounge.blog

        Das mit den Waffenexporten ist auch ein zweischneidiges Schwert. Eine eigene Waffenindustrie, durch die ein Land militärisch eine gewisse Unabhängigkeit von Waffenimporten aus anderen Ländern bekommt, kann es nur geben, wenn diese Waffenindustrie auch Waffen exportieren kann, um sich zu finanzieren. Keine Waffenexporte, keine landeseigene Waffenindustrie. Nun könnte man sagen, das wäre ja gut, aber wie schon gesagt: wenn der Rest der Welt auch Waffen besitzt, geht die Rechnung nicht auf.

      • Nirmalo

        @ „wenn der Rest der Welt auch…“

        Weisheit und Liebe benötigen keine „günstige Bedingungen“. Sie warten nicht erstmal auf irgend etwas.

        Weisheit und Liebe. . .
        sind voraussetzungslos.

        Jesus bezüglich der Gottes- und der Nächstenliebe: „Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ – Mk 12,29 ff

        Warum? Wer mit diesen beiden in Übereinstimmung ist, braucht kein (weiteres) Gebot. Alle übrigen sind darin bereits enthalten.

  3. Nirmalo

    Mal sehn, ob die beiden folgenden Sätze verstanden werden können:

    „Das Niveau der geistigen und sittlichen Entwicklung der menschlichen Gemeinschaft sollte stets ein wenig höher sein als das Niveau des wissenschaftlich-technischen Fortschritts. Nur dann erwächst aus den großartigen Leistungen der Wissenschaft und Technik auch die Verantwortung für das allgemeine Wohl der Menschen, für die Vorsorge vor Hunger, Verelendung und Krankheiten in den verschiedenen Teilen des Erdballs.“ – Tschingis Aitmatow

  4. Nirmalo

    Was du am 6 MAI 2020 UM 09:37 sagst, klingt vernünftig.

    Liebe und Weisheit sind nicht vernünftig. Beide können mittels Vernunft nicht begriffen werden. Sie ist zu klein für die beiden.

    Liebe ist unvernünftig.

    Mit der Vernunft können wir Kriege und Wasserstoffbomben begründen, aber nicht lieben.

    Die Vernunft steht
    der Liebe im Wege.

  5. Nirmalo

    @ „Vernunft und Liebe können auch miteinander einhergehen.“

    Ja, das ist so.

    Bloß in verschiedenen Dimensionen: Die Vernunft gehört der Horizontalen (dem Weltlichen) an und die Liebe der Vertikalen (dem Spirituellen).

  6. Nirmalo

    Dachte ich mir, daß die beiden Sätze des Tschingis Aitmatow hier nicht verstanden werden.

    „Liken“ ist nicht identisch mit „verstehen“.

    Den Text liken kann jedes Kleinkind und intellektuell verstehen, jeder Oberschüler. Ihn aber wirklich verstehen…, setzt Reife voraus.

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