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Robert Palmer und so

Der tübinger Oberbürgermeister von den Grünen wird aktuell zu recht heftig kritisiert für eine Aussage, die er im SAT-1 Frühstücksfernsehen gemacht hatte:

„Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“

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Im Nachhinein entschuldigte er sich, er habe wohl zu forsch und missverständlich formuliert und wolle den alten Menschen keineswegs das Recht auf Leben absprechen.

Der Direktor des Instituts für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Universität Ulm wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass keineswegs nur alte Menschen an Covid-19 sterben. Er betonte:

dass es auch bei jüngeren Erwachsenen schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung gebe. Laut einer Studie aus China starben in einer Patientengruppe von 35- bis 58-Jährigen 8,1 Prozent.

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Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende der Grünen, machte, ohne sich namentlich auf Palmer zu beziehen, auf Twitter deutlich:

„Unsere Gesellschaft zeichnet aus, dass alle ein gleiches Recht auf medizinische Betreuung haben. Unsere Verfassung ist da mehr als klar“

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Der Vorstand der katholischen Nachrichtenagentur KNA bringt es auf den Punkt:

„Der Oberbürgermeister von Tübingen betreibt billige Hetze und schürt Ängste von Millionen alten Menschen“

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Im Rechtsstaat Deutschland darf niemand aufgrund seines Alters um sein Leben fürchten müssen. Eine Triage nur aufgrund des Alters zu machen ist unzulässig und wäre zudem auch aus christlicher Ethik nicht legitim.

Robert Palmer sagte, der Lockdown zerstöre weltweit die Wirtschaft und könne nach Einschätzung der Vereinten Nationen durch die neu entstehende Armut Millionen Kindern das Leben kosten. Dieser Gedanke ist zwar wohl richtig, dennoch darf man Leben nicht gegen Leben ausspielen.

Auch der folgende Satz von Herrn Palmer bietet zu Recht eine breite Angriffsfläche:

„Wenn Sie die Todeszahlen durch Corona anschauen, dann ist es bei vielen so, dass viele Menschen über 80 sterben – und wir wissen, über 80 sterben die meisten irgendwann“

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Sind wir mal ehrlich: wir sterben alle irgendwann. Drum erledigt sich Palmers Argument von selbst. Denn nur die Aussicht, dass wir alle irgendwann einmal sterben, kann kein Kriterium dafür sein, das Leben vorher nicht wertzuschätzen, egal, ob es ein junges oder altes Leben ist.

Mehr zum Thema Robert Palmer finden Sie hier, eine generelle Einschätzung hier.

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4 Kommentare

  1. mitleichterfeder/elisa

    Herzlichen Dank für den ausgezeichneten Beitrag. Sind wir schon so weit in unserer von Geld geprägten Gesellschaft? Jedes einzelne Leben ist doch kostbar, allein schon, weil das Leben ein Geschenk Gottes ist. Liebe Grüsse, Elisa

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