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Gibt es das Böse?

Dieser Frage möchte ich nun nicht ontologisch nachgehen und diskutieren, ob es das Böse als eine eigene Seinsform gibt.

Papst Franziskus glaubt dies beispielsweise und meint damit das, was in der Bibel unter anderem mit Teufel, Satan, Diabolos und Luzifer beschrieben wird. Ein Gegenspieler Gottes gewissermaßen, wobei hier die Frage wäre, warum Gott diesem Gegenspieler dann überhaupt Raum gewährt. Eine mögliche Antwort könnte hier sein, dass beispielsweise Lucifer, der gefallene Lichtbringer und Engel, die Freiheit besaß, sich selbst für oder gegen das Gute, für oder gegen Gott zu entscheiden, was dann weiter implizieren würde, dass Gott seinen Geschöpfen Freiheit zugesteht.

Gehen wir mal auf eine psychologische Ebene. Was ist hier das Böse?

Das Böse ist im Grunde, wenn man die Grenzen anderer Menschen überschreitet. Ein übertriebener Egoismus auf der einen Seite, auf der anderen Seite der Münze Rücksichtslosigkeit. Diese beiden gehören zusammen. Wer sich und die eigenen Belange über die Rechte und Belange anderer Menschen stellt, verhält sich rücksichtslos. Das ist, je nach Abstufung, aus psychologischer Sicht das Böse, wohlwissend, dass Psychologen nicht in gut oder böse unterscheiden. Drum meine ich Gut und Böse hier im anthropologischen Sinne, also als die beiden Handlungsmöglichkeiten, die dem Menschen innewohnen. Und zum anthropos, zum Menschen, gehört natürlich seine Psyche.

Das Böse ist, sich selbst so wichtig zu nehmen, dass man vergisst, dass andere auch wichtig sind. Oder theologisch christlich gesagt, dass man vergisst, den Mitmenschen zu lieben wie sich selbst.

Warum sollte man aber seinen Mitmenschen lieben? Weil der Mitmensch und man selbst jeweils ein Geschöpf Gottes ist. Deshalb geht diesem Doppelgebot der Liebe, das ich eben angerissen habe, auch die Gottesliebe voraus. Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.

Dann klappts auch mit dem Nachbarn. Und man selber ist mit sich auch mehr im Reinen. Denn ob wir den Bösen Raum geben wollen, das entscheiden wohl zu einem großen Teil wir selber.

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2 Kommentare

  1. dierkschaefer

    WAs soll das Rumgeeiere? Hier ein Beispiel des Bösen, verkörpert in einer Handlung:
    „Koryski schildert das Unaussprechliche in vielen Details: wie SS-Offiziere und Wachmänner Gefangene zu „bizarren, sadistischen Shows“ zusammenriefen. Bei einer habe ein SS-Offizier – offensichtlich unter Einfluss von Alkohol – einen Stuhl zerbrochen und einen Vater samt Sohn aufgefordert, sich zu entscheiden: Entweder der Offizier erschieße einen von beiden oder einer prügele den anderen mit dem Stuhlbein zu Tode. Der Vater habe daraufhin entschieden, der Sohn möge den Vater erschlagen. „Er tat es“, sagt Abraham Koryski. „Danach wurde der Sohn erschossen.“
    Abraham Koryski durchbricht die Stille in Saal 300: „Ich frage euch alle hier: Kann man glauben, dass Menschen so etwas tun?““
    Geht es noch böser?

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