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Ist die Bibel Gottes Wort?

Wenn man mit Menschen theologisch diskutiert und Bezug nimmt auf die Bibel, merkt man schnell, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt, was die Bibel eigentlich ist. Ist sie Gottes Wort? Und falls ja, wie ist dieser Begriff zu verstehen?

Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen, sondern sie wurde von Menschen geschrieben. Wie aber genau dies vonstatten gegangen sein soll, darüber scheiden sich die Geister.

Eine der Sichtweisen zur Entstehung der Bibel ist, dass die Menschen, welche die Bibel geschrieben hatn, inspiriert gewesen seien, von Gott oder dem Heiligen Geist. Hier gibt es die sogenannte Personalinspiration, wo also einzelne Personen, die dann zum Schreibgriffel griffen oder professionellen Schreibern diktieren, von Gott ergriffen und inspiriert aufgeschrieben hätten, was Gott eben so gewollt habe. Eine Unterart davon ist die Verbalinspiration, wonach Gott einzelne Worte, die dann aufgeschrieben wurden, inspiriert habe. Ganz eng wird die Sicht des Bibelverständnisses, wenn man auf die Diktattheorie ausweicht, wonach Gott Wort für Wort seinen biblischen Schreibern die biblischen Texte diktiert habe. Hier ist man dann schon nahe dran an dem Schriftverständnis, das einem im Koran begegnet.

Eine weitere Möglichkeit ist die historisch-kritische Methode, um einen Text zu analysieren. In verschiedenen methodischen Schritten versucht man, dem Ursprung eines Textes auf die Schliche zu kommen. Es gibt hier die Textkritik, in welcher man die Handschriften, die dem biblischen Text zugrunde liegen, vergleicht, man vergleicht zudem die Übersetzungen aus dem Hebräischen und dem Griechischen, man macht eine Textanalyse, um die Struktur des Textes zu erkennen, man versucht zu schauen, welche verschiedenen Redaktoren den Text geschrieben und überarbeitet haben und welche Quellen sie zur Verfügung hatten. Man versucht aus dem Text heraus, ursprüngliche Quellen zu rekonstruieren, Literarkritik. Und man versucht, die jeweilige Textgattung zu bestimmen. Man versucht desweiteren, die zugrundeliegende mündliche Überlieferung herauszuarbeiten, Traditionsgeschichte. Und man versucht, zu erkennen, welche Motive zur Zeit der Abfassung des jeweiligen Textes was bedeutet haben könnten, Begriffsgeschichte und Motivgeschichte. Und schließlich vergleicht man die Texte mit außerbiblische Quellen, Religionsgeschichte. Letztlich versucht man, das Ganze theologisch zusammenzufassen und zu interpretieren.

Klar, wenn man nur historisch-kritisch an einen Text herangeht, zumal an einen biblischen, könnte der Inhalt ein wenig auf der Strecke bleiben. Aber diese Methode eignet sich gut, um ein allzu enges Schriftverständnis zu vermeiden.

Denn was macht man beispielsweise mit all den Stellen in der Bibel, besonders im Alten Testament, die sich widersprechen? Im Alten Testament müssen Menschen nach dem mosaischen Gesetz unter bestimmten Bedingungen gesteinigt werden, obwohl das eigentlich dem Tötungsverbot im Dekalog widerspricht. Der erste Schöpfungsbericht spricht davon, dass Gott die Schöpfung für sehr gut befindet. Wie kann es dann aber sein, dass er in der Sintfluterzählung plötzlich anderer Meinung ist? War die Schöpfung doch nicht sehr gut? Wenn Gott sie aber zuerst als sehr gut beurteilt hat, sie dann aber schlecht war, wäre er ja doch nicht unfehlbar, er wäre also nicht Gott.

Martin Luther war der Meinung, die problematischen Bibelstellen von der Mitte der Schrift, von der Aussage Jesu her, auszulegen und zu interpretieren. Wenn beispielsweise eine Ehebrecherin nach dem mosaischen Gesetz zu Jesus gebracht wird, weil sie gesteinigt werden soll, reagiert Jesus ganz anders, als erwartet. Er fragt ihre Ankläger, ob sie denn ohne Sünde seien. Wer ohne Sünde sei, der solle den ersten Stein werfen.

Jesus Christus wird gewissermaßen zur Vollendung der Tora, zumindest aus christlicher Sicht. Diejenigen Bestimmungen, die in der Tora noch Geltung hatten, werden durch ihn in neuer Weise interpretiert. Sie gelten fortan nicht mehr in der bisherigen Form, sondern der Blick Jesu auf die Menschen gilt. Nächstenliebe, Gottesliebe, Selbstannahme, Feindesliebe. Damit sind all die kritischen Stellen im Alten Testament neu interpretiert und ausgehebelt.

Und dann gibt es noch die Möglichkeit, die Bibel kanonisch zu interpretieren. Indem man nämlich sagt, Menschen haben die Bibel geschrieben. Menschen haben ihre Erlebnisse, von denen sie glaubten, dass es Erlebnisse mit Gott seien, interpretiert und aufgeschrieben. Dieser Ansicht nach ist die Bibel ein Kanon der unterschiedlichsten theologischen Sichtweisen, die sich teilweise natürlich auch widersprechen und sich aufgrund dieses Schriftverständnisses auch widersprechen dürfen. Auch die Evangelien im neuen Testament setzen ihre eigenen Schwerpunkte.

Es kommt also darauf an, welches Schriftverständnis man zugrunde legt, wenn man über die Bibel als die Heilige Schrift spricht. Das jeweilige Schriftverständnis entscheidet darüber, ob man sich versteht oder nicht.

Derjenige, der in der Bibel Gott höchstpersönlich am Wirken sieht, wird sich schwer damit tun, einige der als problematisch geltenden Regularien als überholt anzusehen.

Dabei bietet dasjenige Schriftverständnis, dass Menschen ihre jeweils eigene theologische Sichtweise über Gott in der Bibel zu Papier gebracht haben, viele Freiheiten und interpretatorische Möglichkeiten. Und Gott, den gibt es natürlich trotzdem. Durch diese Sicht wird er vielfältig. So vielfältig, wie er, der dieses vielfältige Universum erschaffen hat durch einen einzigen Urknall, wohl auch ist. Und die Menschen, die ihre Sichtweise auf diese Art in der Bibel aufgeschrieben haben, reden ja durchaus von Gott. Insofern findet sich Gott auch weiterhin in der Bibel. Es ist das Buch Gottes, es ist das Buch der Menschen über Gott. Gott ist nach wie vor mitten in der Bibel, er ist das zentrale Thema. Aber die Menschen durften frei ihre jeweilige Interpretation über Gott in ihren eigenen Gedanken aufschreiben. Als Ebenbilder Gottes, biblisch gedacht, die ihren eigenen Willen und ihre individuelle Sicht auf die Welt haben, können sie das.

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10 Kommentare

  1. Nirmalo

    theolounge.blog: „Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen“

    Doch: Sie ist in gewisser Weise vom Himmel gefallen.
    andernfalls würden wir dieses Buch gar nicht kennen.

    Es ist besonders. Es unterscheidet sich inhaltlich (geistig) von der Tageszeitung und den meisten übrigen Büchern.

    Sie ist nicht, wie die anderen Bücher, ein Produkt des Geistes der Gesellschaft.

    – Nirmalo

  2. Gottlieb Schleierzupfer

    Der Artikel ist ganz informativ. Danke. Er offenbart allerdings auch das geistliche Problem, an dem zumindest die EKD fulminant krankt: Die historisch-kritische Bibelexegese sorgt für eine Beliebigkeit. Ich kann mir AUSSUCHEN, was mir gefällt, was ich für richtig halten MÖCHTE – denn es ist ja nur ein historischer Text von Menschen und nicht Gottes verbindliches Wort!

    Diese Methode bietet Einfallstore en mass! Die Bibel wird zu einem Eimer mit 1 Mio. Löchern, welcher außer einer Pfütze, kein Wasser mehr halten kann! Wenn mir IRGENDETWAS in mein heutiges geliebtes Zeitgeistweltbild nicht passt, habe ich 1.000 höchst-intellektuelle Möglichkeiten, das wegzuinterpretieren: Der Schreiber hat sich vertan; es beruht auf Traditionen einer ganz anderen Kultur; der Text wurde überarbeitet; das galt halt für die Menschen damals, aber nicht mehr heute; etc etc. – Zudem wird, wenn ich das „herausgefunden“ habe, mein Ego kräftig gestreichelt – Ist doch gut!

    Das Resultat dieser inneren Zerfleischung erkennen wir am Zustand der heutigen Kirche (und ich wünschte sehr, sehr, sehr, es wäre anders): Die Kirche hat den Menschen NICHTS mehr zu sagen! Zumindest nichts relevantes. – Predigten sind selbst für Bibelkenner SAU-langweilig, ermüdend und unverständlich. Alles ist relativ. Die Kirche ist bloß noch ein Schatten ihrer Selbst und stolpert den Wünschen der Welt peinlichst hinterher: Geistliche Themen (Infos über Gott!) werden Stück für Stück ausgetauscht gegen sozialkritische, ökologische, politische oder organisatorische Fragen. Kritiker werden bekämpft – das Problem nicht. Mit dieser außerbiblischen Profillosigkeit finden sich weder begeistert-engagierte Mitglieder, noch Gottesdienstbesucher oder Pastorennachwuchs.

    Es ist, als hätte man einem Baum jede einzelne Wurzel gekappt! Der Gärtner steht daneben und wundert sich, warum der Baum schon zu 80% abgestorben ist. Vielleicht hilft #Digitalisierung? Oder noch mehr Wurzeln kappen?! – Nein. Ich verstehe heute sehr gut, warum ich in dieser Kirche NICHT zum Glauben an Gott gekommen bin und warum der größte Teil der Bevölkerung sie nicht als relevant oder interessant betrachtet: Es ist die historisch-kritische Bibelexegese der vergangenen Jahrzehnte (vielleicht Jahrhunderte), welche ausgehend von den Ausbildungsstätten für Theologen, Pastoren u. weitere Kirchenleiter alles vergiftet und den chr. Glauben geradezu eliminiert hat.

    Für jeden der an Jesus glaubt, ist die Bibel Gottes Wort. PUNKT. Und ob Gott nun durch „Personal-, Diktat oder Verbalinspiration“ gesprochen hat, ist fast irrelevant. Ich kann mir gut vorstellen, dass er alle 3 Varianten verwendet hat – mal so, mal so.

    Widersprüche & Unverständlichkeiten müssen manchmal ausgehalten werden. Ein Spannungsfeld des Glaubens. Wir erkennen nur „Stückwerk“ und noch ist die Welt nicht von der vollständigen Erkenntnis des Herrn erfüllt. – Wir dürfen aber schauen, ob es sich überhaupt um einen Widerspruch handelt! Sie schreiben: „Der erste Schöpfungsbericht spricht davon, dass Gott die Schöpfung für sehr gut befindet. Wie kann es dann aber sein, dass er in der Sintfluterzählung plötzlich anderer Meinung ist?“

    Die Antwort ist äußerst simpel: Sündenfall.
    Gottes ursprüngliche Schöpfung WAR sehr gut – richtig – und DANN aßen unsere Vorfahren von DER Frucht, die so richtig SCHLAU machen würde – so vollkommen ohne Nebenwirkungen! So sein wie Gott – ist doch super! Und das sind wir ja heute auch: 7 Mrd. kleine Götter, die alle mehr oder weniger miteinander im Clinch liegen! – Und die einzige Möglichkeit da halbwegs rauszukommen, ist ehrlich auf die Knie zu gehen und zu sagen: „Bitte vergib mir, Herr Jesus Christus, ich habe völlig verkackt! Bitte sei DU ab heute der Herr meines Lebens.“ = Umkehr (altbacken: Buße)

    Das funktioniert aber nicht, wenn ich vorher schon alles anzweifel und weginterpretiere, was Jesus gesagt hat oder über ihn geschrieben steht. Anspruch und Sinn des christlichen Glaubens / der Bibel ist es, dass SIE MICH verändert – und nicht ich sie.

    Buchtipp: Was nun, Kirche?
    Ulrich Parzany

    • theolounge.blog

      Ich finde, Jesus kommt trotzdem zu Wort, auch, wenn Menschen seine Taten und seine Bedeutung in eigenen Worten und mit eigenen Gedanken aufgeschrieben und eingeordnet haben. Wenn man die Motive der Evangelisten beispielsweise für ehrenwert hält, wird man auf Ihren Schilderungen vertrauen. Und trotzdem waren die Evangelisten im Grunde Theologen, die analysiert und interpretiert haben, was es eben bedeutet, wenn Jesus so auftritt, wie er aufgetreten ist und so redet, wie er geredet hat.

    • theolounge.blog

      Gerade unter evangelikalen Christen werden z.b. gewisse Themen fast schon etwas überbetont. Homosexuellität gilt manchen von ihnen als Sünde. Die EKD ist da glücklicherweise ein Stückchen weiter. Wenn ich das richtig im Kopf habe, ist die Aussage der EKD, dass es zwar im Alten Testament Stellen gibt, wo Homosexualität als Sünde gebrandmarkt wird. Von der Warte Jesu aus, wie er mit Menschen umging, muss man aber davon ausgehen, dass die Nächstenliebe für ihn im Zentrum stand, auch homosexuell veranlagten Menschen gegenüber. Denn Jesus umgab sich gerade auch mit den Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren, mit Prostituierten, Zöllnern, Kranken. Diese Spannung muss man aushalten.
      Deutlicher wird einem das, wenn man sich z.b. anschaut, dass für gewisse Vergehen im Alten Testament noch die Todesstrafe proklamiert wurde, beispielsweise durch Steinigung. Hier sagen wir heute ganz klar, dass das natürlich nicht geht. Derartige Bibelstellen hebeln wir also ganz selbstverständlich aus. übrigens auch unter Berufung auf die Sichtweise Jesu, auf die Nächstenliebe, die er lebte und verkündete.

  3. Gottlieb Schleierzupfer

    Sehr gutes Beispiel! – Jesus VERGIBT der Prostituierten, dem Zöllner, etc. (und diese GNADE brauchen wir ALLE! Keine Frage.) Aber er erklärt Prostitution oder Betrug damit NICHT zu etwas GUTEM, gar Gott-gewollten!!! Bezüglich Homosexualität geschieht aber genau das heutzutage!

    Sowohl das AT, als auch das NT, bezeichnet Homosexualität als Sünde – was die Nächstenliebe u. Gnade Jesu Christi in keinster Weise ausschließt! – Größte Teile der EKD LEUGNEN dies aber (bis auf wenige Lichter in der Nacht). – Ja, die EKD IST hier einen Schritt weiter – einen Schritt weiter weg von Gott! (Was sehr, sehr traurig ist!) Und hier kann ich nur sagen: „Blinde Blindenführer!“, die sich für das was sie tun, vor Gott verantworten werden müssen.

    Wenn wir die Sünde einfach zur Nicht-Sünde erklären, dann ist auch keine Gnade mehr erforderlich. Damit erklären wir Gott zum Lügner und Jesus ist umsonst am Kreuz gestorben.

    Jeder Mensch möchte genau so angenommen werden, wie er ist. Das ist zutiefst verständlich und genau das geschieht ja auch zu Beginn eines Glaubenslebens. Aber Gott läßt uns ja zum Glück nicht so wie wir sind, sondern möchte uns Stück für Stück verändern, verwandeln in das Bild seines Sohnes. Die Bibel nennt das Heiligung.

    Der Zöllner z.B.: Die Begegnung mit Jesus hat einen so tiefgreifenden Einfluss auf ihn, dass er von sich aus sagt: „Die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“ (Lk 19,8) Er KEHRT UM von seinem Weg. Nirgendswo heißt es: „Och, das war ja gar kein Betrug.“ oder „Betrug ist schon in Ordnung – Gott liebt dich ja!“

    • theolounge.blog

      Naja, der finanzielle Betrug von Menschen und eine sexuelle Veranlagung sind aber zwei doch völlig unterschiedliche Dinge. Wer Menschen betrügt, tut dies meistens willentlich. Wer die ein oder andere sexuelle Veranlagung hat, kann aber nichts dafür. Solange er damit Anderen keinen Schaden zufügt, solange also Erwachsene mit Erwachsenen in Freiheit interagieren, ist unklar, was dagegen einzuwenden wäre. Oder umgekehrt gefragt: wann haben Sie sich denn bewusst dazu entschieden, heterosexuell zu sein? Hatten Sie eine Wahl bei dieser Entscheidung?

  4. Gottlieb Schleierzupfer

    Prostituierte, Zöllner, Homosexuelle – diesen Zusammenhang hatten SIE hergestellt. Natürlich sind das unterschiedliche Dinge, aber bei allen dreien geht es auch um Sünde! Es ist zu vermuten, dass sogar bei allen dreien ein GEFÜHL dahintersteht! Der Wunsch begehrt zu sein; der Wunsch cleverer als die anderen zu sein; Furcht nicht über die Runden zu kommen; so was in der Richtung.

    Trotzdem stellt sich die Frage, wie ich mit diesem Gefühl umgehe! Bringe ich meine Unfähigkeit im Gebet vor Gott? Bemühe ich mich wenigsten darum, seinen Willen zu tun? Oder sage ich mir: „Ist so – passt schon.“ – Was Sie, bzw. die EKD tun, ist sogar noch einen Schritt weiter: Es wird behauptet, es sei Gottes Wille! Obwohl Sie ganz genau wissen müssten, anhand der Schrift, dass das NICHT der Fall ist.

    „Solange er damit Anderen keinen Schaden zufügt, solange also Erwachsene mit Erwachsenen in Freiheit interagieren, ist unklar, was dagegen einzuwenden wäre.“ – Es ist NICHT unklar – weil Gott seinen Willen offenbart hat! (3.Mose 18,22) Und mit dieser Ihrer Logik erklären Sie sogar PROSTITUTION zu etwas Gutem / Gottgewollten! Und das finde ich, mit Verlaub, auf einem theologischen Blog schon äußerst bedenklich.

    • theolounge.blog

      Na, Sie verdrehen mir ja schön das Wort im Mund.
      Wenn Sie also genau wissen, was Gott anscheinend will, und wenn Sie der Meinung sind, Gott wolle Homosexualität nicht (obwohl seine Schöpfung dem ersten Schöpfungsbericht und seiner Meinung nach sehr gut ist), wie Sie in ihrer Bibelstelle beschrieben haben, wie stehen Sie dann zu der alttestamentlichen Aussage, dass Homosexuelle gesteinigt werden sollen? Dann dürften Sie doch eigentlich keine Abstufungen in bezug auf das Wort Gottes machen.

  5. Gottlieb Schleierzupfer

    3.Mose 18,22: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

    Gottes geoffenbarter Wille; offen in der Bibel, zugänglich für jeden. Der Römerbrief geht ebenfalls drauf ein. Auch die Schöpfungsordnung / der Schöpfungsbericht. Und so ganz nebenbei sagt es der gesunde Menschenverstand auch noch.

    Gottes Schöpfung war „sehr gut“ und dann kam der Sünderfall! Der jetzige Zustand ist natürlich NICHT MEHR sehr gut. Kriege, Krankheiten, Tod, etc, etc, etc. – Wenn es jetzt noch „sehr gut“ wäre, warum hätte dann der Gottessohn für unsere Schuld am Kreuz sterben müssen? Gott sagt: „Siehe, ich mache alles neu!“ Neuer Himmel, neue Erde. Warum? Weil wir in einer GEFALLENEN Welt leben.

    Ich bin froh in einem Land zu leben, in dem Homosexuelle NICHT gesteinigt werden, wie es z.B. in islamischen Staaten der Fall ist. Auch die staatliche Verfolgung durch die NS-Herrschaft entsprach in keinster Weise christlicher Nächstenliebe.

    Nicht alle Bestimmungen, die von Gott an das jüdische Volk ergingen, haben wir übernommen. Das NT weißt ja auch nicht Steinigung für Ehebruch an. Dennoch gilt Ehebruch immer noch als etwas Böses – und nicht etwa als Gottes Wille. Jesus sagte Dinge wie „Ich aber sage euch…“ oder „Ein neues Gebot gebe ich euch“. Wenn man also von einer „Abstufung“ zwischen AT und NT sprechen will, so habe nicht ich sie herbeigerufen, sondern der christliche Glaube.

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