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Zur Wahl in Sachsen und Brandenburg

In Sachsen hat die CDU etwa 32%, die AFD knapp 28%. In Brandenburg erreicht die SPD etwa 26%, die AFD etwa 23,5%.

Insgesamt muss man also sehr beunruhigt feststellen, dass die AFD in den neuen Bundesländern massiv gewählt wird. Man könnte also fragen, ob man denn die deutsche Wiedervereinigung nicht zumindest teilweise rückgängig machen könnte. Vielleicht hätte Russland Interesse?

Aber mal im Ernst, woher kommen derartige Wahlergebnisse? In der Bundesrepublik Deutschland, also in Westdeutschland, wurde seit Ende des zweiten Weltkriegs konsequente Denazifizierung betrieben. Die Gräueltaten der Hitlerdiktatur wurden aufgearbeitet und sind nach wie vor Thema in der Schule, wo sie immer und immer wieder durchgekaut werden. Damit derartige Gräuel nie wieder passieren.

In den neuen Bundesländern, die zur ehemaligen DDR gehörten, sah es etwas anders aus. Dort sah man sich ja als neuer sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern als Sieger über Hitlerdeutschland, so dass man es eigentlich nicht nötig zu haben glaubte, das Thema Nationalsozialismus als eigene historische Begebenheit in der gleichen Art aufzuarbeiten, so zumindest das Narrativ der sowjetischen Propaganda. Das dürfte unter anderem einer der Gründe dafür sein, dass die AFD, die auch einen rechtsextremen Flügel besitzt, in dieser Region so stark punkten kann.

Und man muss durchaus etwas beunruhigt feststellen, das Demokratie immer gefährdet ist und bleibt. Und dass sie von der Bildung der Bürgerinnen und Bürger abhängt. Wollen wir mal hoffen, dass sich die geschichtliche Aufarbeitung in den neuen Bundesländern auch immer stärker durchsetzen kann. Auf dass es nie wieder eine insbesondere nationalistisch geprägte Diktatur in Deutschland geben möge.

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6 Kommentare

  1. Weena

    Hm, muss ich widersprechen. Ich bin bekennender Ossi und uns wurde genau das Gegenteil beigebracht. In der DDR wurde das Thema Nationalsozialismus umfassend im Geschichtsunterricht behandelt, diese ganzen Greultaten. In der 8. Klasse war zum Beispiel eine Klassenfahrt ins Konzentrationslager Buchenwald Pflicht. Uns wurde erzählt, nur im Osten wurden alle Nazis des Hitler-Regimes aus leitenden Stellungen entfernt (ähnlich wie das nach der Wende mit den Stasileuten passiert ist). Nur der Westen, der böse, böse Westen hat alle bösen Nazis in den Ämtern belassen. Tja, so unterschiedlich ist die Wahrnehmung. Uns hat man natürlich aber auch ganz viel anderes verschwiegen. Zum Beispiel das große Thema Vertreibung aus den Gebieten jenseits der Oder und die Verschiebung der Grenzen. Das fand einfach nicht statt. Und die Rote Armee waren unsere Helden.
    Wer sind dann die Wähler der AfD, wenn es früher doch „nur“ Antifaschisten im Osten gab?
    Ja, es gibt viele Rechtsextremisten, will ich gar nicht verleugnen, aber der ganz, ganz große Teil sind Protestwähler.
    Protest gegen die sogenannten Volksparteien, die sich vermeintlich nicht um ihre Belange kümmern. In den Wahlprogrammen stehen soviele schöne Sachen, die die entsprechenden Parteien alles machen wollen und nach der Wahl kommt das so nicht mehr eins zu eins vor. Das bei Koalitionen nur Kompromisse möglich sind und alles auch irgendwie finanziert werden muss, wird verdrängt. Großes Thema ist wohl auch die Kohle. Man glaubt der Regierung einfach nicht, dass sie es schaffen, alles so zu regeln, dass am Ende alle die dort jetzt noch Arbeit haben, eine andere Perspektive haben werden. Zu tief sitzt es noch, dass die meisten großen DDR-Konzerne schließen mussten und es zu ganz vielen Lebensbrüchen kam.
    Also wählt man mal die AfD, um zu sagen, „wir“ sind auch noch da, wir haben eine Stimme. Die AfD ist die einzige Partei die kräftig gegen die „Volksparteien“ motzt.
    Dass damit alles noch viel schwieriger wird, weil das Bilden einer neuen Koalitionen mit mindestens 3 Parteien nun noch mehr Kompromisse bedeutet, das wird dabei übersehen.
    Man will keine Vernunft, man will Protest.
    Man wird sehen, was dabei herauskommt.

    • theolounge.blog

      Danke für die Infos. Die AFD arbeitet massiv mit Ängsten und wenig mit Konzepten. Oder eigentlich gar nicht mit Konzepten. Und ein Teil von ihr ist schon durchaus rechtsradikal. Also durchaus problematisch, solch eine Partei zu wählen. Zumal sie vermutlich kaum Konzepte für die Leute, die sich irgendwie abgehängt fühlen in den neuen Bundesländern, bieten kann, vermute ich.

  2. Pingback:Donald Trump will Sachsen und Brandenburg kaufen – theolounge.blog

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