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Verbot von Konversionstherapien. Gut oder schlecht?

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn möchte künftig Konversionstherapien verbieten.

Das sind Therapien, in denen Menschen, die homosexuell sind, dann als heterosexuelle Menschen daraus hervorgehen sollen. Da Homosexualität keine Krankheit ist, wären solche Therapien auch sinnlos bis gefährlich. Einige Menschen gehen wohl traumatisiert aus diesen Therapien hervor, so hört man zumindest. Vorgenommen werden sie bei Psychologen oder in freikirchliche Kreisen, bei denen Homosexualität nicht ins Menschenbild passt.

Der Vorstoß von Jens Spahn, der übrigens selber homosexuell ist, ist natürlich sinnvoll. Man stelle sich einmal den umgekehrten Fall vor. Angenommen, Sie sind heterosexuell und sollten nun durch eine aufgedrängte bzw aufgezwungene Therapie dazu gebracht werden, plötzlich das gleiche Geschlecht zu lieben. Wahrscheinlich eher aussichtslos, oder. Dann seine sexuelle Ausrichtung dürfte man sich wohl kaum bewusst ausgesucht haben.

Andererseits könnte das generelle Verbot solcher Therapieren auch über das Ziel hinausschießen, denn es könnte durchaus Menschen geben, die irgendwo im Graubereich angesiedelt sind und gerne solche Therapien in Anspruch nehmen würden, um herauszufinden, ob sie beispielsweise die heterosexuelle Seite in sich stärker hervorheben könnten. Insofern wäre ein generelles Verbot mit Strafandrohung wohl doch problematisch.

Sinnvoller wäre es vielleicht, ein stärkeres öffentliches und gesellschaftliches Bewusstsein für die Problematik herauszuarbeiten.

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8 Kommentare

  1. alicemakeachoice

    Ich empfehle an dieser Stelle den Film oder das Buch Clockwork Orange. Als ich es vor 20 Jahren las, dachte ich, es wäre eine gruselige Fiktion. Mit Erschrecken müsste ich feststellen, dass es diese Perversion tatsächlich gibt. Ich bin froh, wenn sie abgeschafft, verboten und unter Strafe gestellt wird. Diese Grauzone gibt es nur dann, wenn man in Kategorien denkt. Tatsächlich ist jeder von uns grau. Wie soll bitte solch eine Grausamkeit jungen unorientierten Menschen helfen, sich zu entscheiden? Allein der Gedanke, dass eine Entscheidung wichtig ist, finde ich schon absurd. Ein junger Mann sagte mal zu mir, dass er sich in den Menschen verliebt, nicht in das Geschlecht. Den Rest bringe die Zeit. Mit gerade mal sechzehn Jahren war er weiser als all diese selbsternannten Menschenverbesserer.
    Alice

  2. deutschlandssterne

    Es gibt durchaus Ärzte die in der Therapie von Homosexualität sehr erfolgreich sind. Der Herr Minister ist wohl sauer weil bei ihm keine Therapie gewirkt hat. Sowas passiert halt wenn man einen aus dem Millieu zum Gesundheitsminister macht!

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