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Wozu in der Kirche bleiben? Darum.

Kirchenbeiträge, muss das sein? Ehrlich gesagt, nein. Wenn Sie das nicht wollen, können Sie ja aussteigen. Aber andererseits, für ihren Tennisclub zahlen Sie auch. Oder für den Sportverein. Oder die Kreuzfahrt, bei der unter Deck die preiswerten Arbeitskräfte ohne Tageslicht für Sie bis zum Umfallen schuften. Oder für Netflix. Auch aussteigen? Wenn Sie so reich werden wollen, wie Onkel Dagobert, dann bleiben Sie am besten zu Hause sitzen und schauen aus dem Fenster.

Viele Leute fragen sich, ob man die Kirche braucht, und an Gott glauben zu können. Nun, man kann auch einfach so ohne Kirche einen Baum umarmen und in der Natur irgendetwas Göttliches vermuten. Warum nicht. Es ist nur die Frage, ob das dann mit Gott etwas zu tun hat.

Warum also doch in der Kirche bleiben? Es klingt naiv, wenn man glaubt, so die Welt ein bisschen besser zu machen, es ist aber nicht naiv, zumal in einer Welt wie der heutigen, in der Hass und Hetze immer mehr zunehmen.

In der Kirche deshalb bleiben, weil sie Gottes Wort in die Welt spricht. Das klingt nun etwas sentimental, ist es aber nicht. Sie tut dies in theologischer Sicht und in sozialethischer Sicht.

Theologisch in der Hinsicht, dass das Wort Gottes uns eine Hoffnung gibt über den Tod hinaus.

Und sozialethisch in der Hinsicht, dass die Kirche immer wieder erinnert an Werte wie Nächstenliebe und Feindesliebe. Ja, wir sollen sogar unsere Feinde lieben. Fast unmöglich, aber das ist die Messlatte, an der wir uns ausrichten sollen. Und ja, wir Menschen sind gedacht zum Ebenbild Gottes, darum sollten wir mit unseren Mitmenschen anständig umgehen, in denen wir auch ein Ebenbild Gottes erkennen können. Immer. Auch, wenn es uns überhaupt nicht in den Kram passt.

Um diese ethischen Maßstäbe ein wenig umzusetzen in dieser Welt, unterhält die Kirche zudem Hilfsorganisationen, beispielsweise die evangelische Diakonie oder die katholische Caritas. Und sie kümmert sich beispielsweise darum, dass es Einrichtungen für Menschen gibt, beispielsweise Pflegeheime, Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Kindergärten. Klar, dafür muss man Geld zahlen, weil sonst die Kirche innerhalb weniger Monate pleite wäre, wenn sie die Bediensteten und die Erhaltung der Gebäude selber zahlen würde. Aber mal ehrlich, wenn Sie irgendwo arbeiten, bekommen sie doch auch Gehalt, oder? Sehen Sie. Die Angestellten müssen ja auch von irgendetwas leben, wenn sie nicht nachts zusätzlich zu ihrem Beruf, den sie tagsüber ausführen, noch Taxi fahren wollen.

Die Kirche kümmert sich darum, dass die Welt sozialer wird. Dass es Hoffnung gibt in der Welt. Und sie fühlt sich nicht dem Zeitgeist verpflichtet, sondern dem Gedanken, der hinter aller Existenz steht, also dem Wort Gottes. Deswegen ist sie manchmal auch so unbequem für Menschen. Weil es manchmal viel leichter wäre, einfach das als das Richtige anzusehen, was uns Menschen bequem wäre. Wozu mit Flüchtlingen gut umgehen, wenn man doch einfach wegschauen kann? Wozu sich um Obdachlose kümmern, wenn man an denen doch einfach vorbeigehen könnte? Warum sollten einen Kriege beunruhigen, wenn doch Frieden im eigenen Land ist? Und warum sollte man über den Tod nachdenken, wenn man doch selber am Leben ist?

Wer möchte, dass die Welt ein Stückchen besser wird, ist gut beraten, wenn er in der Kirche bleibt und somit dieser Initiative, die sich für die Menschen einsetzt, den Rücken stärkt und eine Stimme gibt. Klar, er könnte auch alternativ am Pfandautomaten von Lidl immer mal 10 Cent verschenken, für Obdachlose, wie großzügig. Wenn er aber in der Kirche bleibt, tut er viel mehr für die Menschen. In sozialer Hinsicht, in wirtschaftsethischer Hinsicht und in seelsorgerlicher Hinsicht.

Wer in der Kirche bleibt, der gibt der Welt, die schon immer schlechter war, als sie eigentlich sein könnte, Hoffnung, Glauben und Zuversicht. Mit Rat und auch mit Tat.

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8 Kommentare

  1. Thomas Glockmann

    Die Kirche gibt Hoffnung?
    Über all die Jahrhunderte seit dem es die Kirche gibt, gab es Kriege. Wo soll ich den von der Kirche die Hoffnung bekommen, dass sich das je ändert?

    Kirche kommt mir doch eher grundsätzlich wie Sekte vor. Und Sekten haben den Ruf kriminell und gefährlich zu sein.

  2. Thomas Glockmann

    Wann hat den der Gott der Kirche den letzten Krieg unterbunden?

    Sünde.
    30x
    Ich bitte um Vergebung.

    8x
    Gegrüßet seien Sie Maria.
    Maria, Mutter Gottes, bitte
    Bitten Sie für uns Sünder.
    Jetzt und in der Stunde
    unseres Todes. Amen.

    1x
    Ihr Anständigen unter den Heiligen, bitte bittet für mich.
    Ihr Anständigen unter den Heiligen, bitte bittet für mich
    Ihr Anständigen unter den Heiligen, bitte bittet für mich.

    • theolounge.blog

      Der Philosoph Leibniz würde sagen, bei kriegen handelt es sich um ein sogenanntes malum moralum, also ein moralisches Übel. Und für solche Übel machte Leibnitz die Menschen selbst verantwortlich, nicht Gott. Weil Kriege von Menschen begonnen und geführt werden.

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