Im Juni letzten Jahres hatte der Kapitän des Schiffes Lifeline, Claus-Peter Reisch, vor Libyen 230 Schiffbrüchige vor dem Ertrinken gerettet.
Nun wurde er auf Malta von einem Gericht zu 10.000 € Strafe verurteilt. Vordergründig angeblich deswegen, weil er sein Schiff nicht ordnungsgemäß registriert habe.
Viele kritischen Beobachter des Prozesses gehen allerdings davon aus, dass das Urteil zu einem großen Teilen politisch motiviert sein dürfte. Sie gehen davon aus, dass hier ein Exempel statuiert werden sollte, dass private Seenotrettung im Mittelmeer mit allen juristischen Mitteln geahndet werde.
Das Urteil könnte also von einigen Seefahrern so interpretiert werden, dass man das nächste Mal Schiffbrüchige lieber im Wasser ertrinken lässt, bevor es dann teuer wird.
Man stelle sich so ein Urteil einmal im Straßenverkehr vor. Jemand meldet einen Unfall mit vielen Verletzten, kümmert sich sogar noch um sie und muss sich dann vor Gericht verantworten und letztlich eine hohe Geldstrafe zahlen. Niemand würde mehr einen Unfall melden.
Hier läuft was schief.