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Meine neue Atomuhr

Manchmal ist man einfach zu arm, um sich etwas Billiges zu kaufen.

An diesem Spruch musste ich gerade denken. Er meint, dass man lieber Qualität kaufen und dafür etwas mehr ausgeben soll, weil das dann auch wesentlich länger hält.

Jetzt habe ich es tatsächlich getan. Mir eine neue Uhr gekauft. Nachdem ich hin und her überlegt hatte und überall im Netz verglichen. Ganz billig war sie nicht, aber im Verhältnis zu dem, wofür andere Menschen sich Uhren kaufen, vermutlich noch ein Schnäppchen. Würde sie zehn Jahre halten, käme sie auf etwa 17 € jährlich.

Genau genommen ist sie auch keine Atomuhr, sondern eine Funkuhr, die sich in verschiedenen Staaten und auf mehreren Kontinenten an der jeweiligen dort befindlichen Atomuhr über Funk täglich neu justiert. Solche Atomuhren, die irgendwo fest installiert stehen, gehen in einer Million Jahre etwa eine Sekunde falsch. Mit dieser Toleranz kann ich ganz gut leben.

Ist es aber sinnvoll, sich so eine Uhr zu kaufen? Ich finde ja, denn sie ist aus Metall. Metall bedeutet, dass das Gehäuse lange hält. Verschiedenste Uhren hatte ich schon aus Plastik, wo dann nach kurzer Zeit das Band kaputt ging und der Lack abgekratzt war.

Eine neue Batterie braucht meine Uhr auch nicht, niemals. Es ist eine Solaruhr. Sie lädt sich von selbst auf, der Akku ist immer mehr oder weniger gefüllt.

Mit meiner solarbetriebenen Funkuhr bin ich vielleicht sogar fast ein bisschen grüner als sämtliche fridays for future Demonstrationen, sofern ich zumindest kein Fleisch esse und kein Flugzeug fliege. Aber nachhaltig erscheint mir diese Anschaffung schon.

Das Einzige, was mich etwas stört, ist vielleicht, dass die Uhren in meiner Arbeit etwas nachgehen. Aber das weiß jetzt nur ich, sonst weiß es niemand. Merkt ja keiner.

Ach ja, und das andere, was mich etwas nachdenklich stimmt, ist die Frage, sollte diese Uhr wirklich die nächsten 10 Jahre halten, was ich mal vermute, was dann in 10 Jahren sein wird. Nun gehe ich gerade auf die 50 zu, dann vermutlich auf die 60, sofern ich dann noch auf dieser Welt weilen sollte. Ich glaube aber, ich möchte gar nicht wissen, was in zehn Jahren ist. Mögen die nächsten 10 Jahre einfach sehr langsam vergehen. Sehr langsam und fröhlich und friedlich. Ich berichte dann wieder in 10 Jahren.

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