Am Mittwoch erst hatte Putin ein Dekret verabschiedet, wonach Bürger in den von Russland eroberten Gebieten in der Ostukraine Luhansk und Donezk relativ leicht russische Pässe erhalten können.
Das russische Kalkül bei dieser Sache ist, dass Russland, sobald aus russischer Sicht genügend neue Bürgerinnen und Bürger dort einen Pass erworben haben, mit seinem Militär dort offiziell einmarschieren könnte unter dem Vorwand, die neuen russischen Bürgern schützen zu müssen.
Der Knaller kam nun, als Putin laut darüber nachdachte, nun allen Ukrainern auf eine ähnliche Weise leicht einen russischen Pass zu gewähren. Damit würde die Ukraine russisch unterwandert und die russische Armee könnte sich legitimiert sehen, auch dort die Interessen der neuen Russinnen und Russen militärisch zu vertreten.
Dies alles geschieht wenige Tage, nachdem der Komiker Selensky zum ukrainischen Präsidenten gewählt worden war. Von diesem hörte man übrigens seit letztem Sonntag praktisch nichts, außer der Mitteilung auf seinem Facebook-Account, dass er nun erstmal Urlaub in der Türkei machen wolle. Bislang wurde das Präsidentenamt noch nicht offiziell an ihn übergeben. Da Selensky ein politischer Neuling ohne jegliche politische Erfahrung ist, wundert man sich aber, dass er sich nicht spätestens nach seiner Wahl zum künftigen ukrainischen Präsidenten massiv in die Materie einarbeitet, sondern erst mal Urlaub macht.
In Deutschland will Russland bislang offenbar keine russischen Pässe verteilen.
